„Am Freitag sind fünf Leute gekommen und am Montag drei.“ 190 Asylbewerber wohnten zurzeit in der Niersgemeinde. Sollte der Zustrom so weitergehen wie bisher, reicht der vorhandene Wohnraum noch bis Ende des Jahres, so der Parteilose.

Zwei Häuser seien bereits von Privatleuten angemietet worden. In ihnen sollen Familien untergebracht werden. „Doch sie müssen noch den Bauvorschriften gemäß hergerichtet werden“, sagte Lommetz. Unter anderem müssten die Brandschutzbestimmungen beachtet werden. In dem Zusammenhang fügte er an, dass es die übergeordneten Behörden den Städten und Gemeinden mit ihren Vorschriften nicht leicht mache, schnell geeignete Unterbringungen für Flüchtlinge zu schaffen.

Hoffnung setzt Lommetz darauf, dass demnächst Flüchtlinge im Verwaltungsgebäude von Johnson Controls untergebracht werden können: „Ich habe den Kontakt zwischen den Behörden und dem Investor, der im vergangenen Jahr das Johnson-Gelände erworben hat, hergestellt.“ Das sei „eine gute Sache“, denn die Gemeinde müsse nicht aktiv werden, die dort untergebrachten Flüchtlinge würden aber dem Grefrather Kontingent zugerechnet werden. Seiner Schätzung nach könnten auf den etwa 3000 Quadratmetern Platz für zirka 200 Menschen in der Erstaufnahme untergebracht werden. Im Gespräch mit der WZ bestätigte Immobilien-Inhaber Hans-Rudolf Holtmann, dass er bereit sei, das Bürogebäude zur Miete zur Verfügung zu stellen. Zurzeit sei er im Gespräch mit der Bezirksregierung.

Das 2002 errichtete Gebäude steht seit 2008 leer — seitdem der Automobilzulieferer Johnson Controls sein Entwicklungszentrum geschlossen hat. Manfred Lommetz hatte 2013 die Idee, das Rathaus in dem Gebäude unterzubringen. 2014 scheiterte er mit den Plänen am Widerstand der Politik. Lee/Archiv-Foto: Reimann