Vier Leichen und Fußball
Krimi: In „MK Bökelberg“ entlarvt Autor Arnold Küsters das mörderische Kicker-Geschäft. Es ist sein drittes Werk.
Breyell. Fußball ist ein mörderisches Geschäft - jedenfalls wenn man dem neuesten Werk von Arnold Küsters Glauben schenken darf. In seinem dritten Kriminalroman "MK Bökelberg" taucht der Journalist aus Mönchengladbach ins Haifischbecken Profifußball ein und konfrontiert seine beiden Kommissare Frank Borsch und Michael "Ecki" Eckers mit einer gefährlichen Welt jenseits der Sportschau.
Dem Thema angemessen, hatte sich Küsters bei der Vorstellung des Buches gestern hohen Fußball-Sachverstand an die Seite geholt. Bernd Krauss, der die Gladbacher Borussia Mitte der 90er-Jahre trainierte und mit ihr 1995 den DFB-Pokal gewann, ließ es sich nicht nehmen, im Klubhaus des SC Union Nettetal Straße dabei zu sein.
Dort hatte sich der gebürtige Breyeller Küsters einst mit dem Fußball-Virus angesteckt- was zunächst sehr schmerzhaft war: "Mit fünf Jahren habe ich hier meinen Vater beim Kicken beobachtet und dabei einen Ball an den Kopf bekommen." Geschadet hat es ihm aber offenbar kaum, zumindest wenn man die komplexen Handlungsstränge seines neuen Krimis begutachtet, an dem Küsters ein Jahr lang geschrieben hat.
"Die erste Leiche (von insgesamt vier) in meinem Roman wird beim Abbruch des Bökelbergstadions gefunden. Daneben geht es noch um den beliebten Abwehrspieler Alexander Rauh, der in die Fänge dubioser Berater gerät, und um Daniel C. Hünner, einen machtgierigen Bauunternehmer, der für das Amt des Oberbürgermeisters über Leichen geht", erklärt der Autor.
Die Idee zu dem Krimi kam Küsters, als er das Abschiedskonzert für das Bökelberg-Stadion im Juni 2006 organisierte und notgedrungen eine Nacht lang alleine im Station verbringen musste, um das Musik-Equipment zu bewachen. "Da bin ich mit meinem Auto auf den Mittelkreis des Stadion-Rasens gefahren, und in völliger Dunkelheit sprudelten dort die Ideen nur so aus mir heraus", erklärt das Borussen-Mitglied, das auch heute noch oft auf den Rängen im neuen Stadion Borussia-Park zu finden ist.
Das Faszinierende an dem Roman ist für den Autor die Wandlung, die alle Charaktere durchmachen und die Frage, wie weit man sich verbiegen muss, um an seine Ziele zu kommen.
Bernd Krauss, mit dem sich Küsters einige Male bei einer Tasse Kaffee austauschte, schätzt dagegen die Niederrhein-Krimis aus einem ganz anderen Grund: "Ich finde sie spannend. Sie sind für einen wie mich, der auch schon mal Vereine im Ausland trainiert, immer wie ein Stück Heimat, da man beim Lesen über Orte und Straßen stolpert, die man kennt."
Geburtsort Arnold Küsters kam 1954 in Breyell zur Welt. Heute lebt er in Mönchengladbach.
Beruf Nach dem Studium (u. a. Anglistik, Amerikanistik, Pädagogik und Psychologie) war Küsters Referendar am Siegener Gymnasium Rosterberg. Seit 1986 ist er als Journalist u. a. für WDR, ARD, Die Zeit und Stern tätig. In der Saison 1996/97 war er sechs Monate Pressesprecher bei Borussia Mönchengladbach.
Privat Verheiratet, ein Sohn.
Bibliografie Küsters hat bisher drei Krimins geschrieben: "Der Lambertimord" (2005), "Maskenball" (2006) und "MK Bökelberg" (2008). Zudem veröffentlichte er Kurzgeschichten und Gedichte.