Die Jungvögel in Form von Rotkehlchen, Zaunkönig, der Dorngrasmücke und dem Hausrotschwanz sind allerliebst anzusehen und locken ein Lächeln auf die Gesichter der Betrachter. Ein jeder der Vögel ist lebensecht wiedergegeben. Es sieht so aus, als wären die kleinen gefiederten Freude gerade aus dem Nest gehüpft. Nicht minder realistisch kommen der Kleiber, der auf einem Holzstück sitzt, und die dick aufgeplusterten Meisen daher, die ein Stückchen neben dem Vogelnachwuchs an den hohen Stellwänden hängen.
Aber nicht nur Vögel sind es, die aktuell in der Ausstellung im Foyer des Infozentrums der Biologischen Station Krickenbecker Seen zu sehen sind. Unter dem Titel „Heimische Tierwelten“ stellt Marion Witt ihre Zeichnungen und Aquarelle, bei denen unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen, aus. „Den Schwerpunkt habe ich auf die Vogelwelt gelegt. Aber es sind auch andere Tiere dabei“, sagt Witt.
Die Kempenerin hat sich schon in jüngeren Jahren mit der Malerei beschäftigt. Es war ein autodidaktischer Start, dem später eine Reihe von Kursen folgte. Darunter auch bei dem englischen Grafikdesigner und Illustrator George Hardie. Witt lebte nämlich zwei Jahre im schottischen Hochland, was sie sehr inspiriert habe, wie sie berichtet. In Workshops bei Shamsudin Achmadow in Mönchengladbach stand für Witt insbesondere das Zeichnen von Motiven aus der Natur im Mittelpunkt. Witt spricht von einer wertvollen Basis, die sie in Mönchengladbach für jede Art von Malerei mitgenommen hätte. „Mit dem Berufsleben fehlte mir allerdings etwas die Zeit für mein Hobby. Als es ruhiger wurde habe ich die Malerei intensiviert“, sagt die 71-Jährige.
Der Kontakt zur Biologischen Station Krickenbeck besteht indes schon seit etlichen Jahren. Witt stellte bereits vor einiger Zeit zusammen mit einer Gruppe von Künstlern ihre Arbeiten aus. Zudem werden ihre Drucke in Form von Postkarten im Infozentrum verkauft. „Irgendwie kam dann die Idee eine Ausstellung nur mit meinen Arbeiten umzusetzen“, sagt Witt. 24 Bilder hat sie aus ihren zahlreichen Werken ausgewählt und mittels edler schwarzer Holzrahmen sowie einigen weißen Holzvarianten gerahmt.
Neben den Vögeln treffen die Besucher auf weitere Tiere wie Schneehasen, Schafe, Ziegen und schottische Hochlandrinder. „Die Natur ist einfach mein Ding. In erster Linie sind es dabei Tiere, die ich male“, sagt Witt. Als Vorlage dienen ihr Fotos, die sie zum Teil sogar selber gemacht hat. Ein Vogel halte leider nicht so lange still, wie sie für ein gemaltes Bild benötigte, sagt Witt und lächelt.
Es sind aber nicht nur einfach die detailgetreuen Bilder. Witt nutzt besondere Formen der Darstellung. So gibt es beispielsweise Tiere, die sie auf Notenpapier gemalt hat. Leicht plastisch wirkend kommt das Bild einer Taube daher. Dabei hat Witt zu englischen Zeitungen gegriffen, die sie in Streifen geschnitten hat und die als Hintergrund mit in das Bild installiert wurden. Allerdings nicht einfach auf das Papier geklebt, sondern plastisch angeordnet. Dadurch erhält die Taube eine besondere Lebendigkeit.
Alle Bilder der Ausstellung können käuflich erworben werden. Die Kunstausstellung „Heimische Tierwelt“ im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen ist noch bis einschließlich Samstag, 1. Juni zu sehen. Das Infozentrum ist mittwochs bis samstags von jeweils 11 bis 17 Uhr und ab April bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.