Probealarm: Sirenen tönen künftig alle drei Monate
Der Kreis Viersen will auf Gefahren wieder mit einem Alarm aufmerksam machen.
Kreis Viersen. Im Kreis Viersen sind demnächst wieder regelmäßig Sirenen zu hören. Sie sollen die Bevölkerung in den neun kreisangehörigen Städten und Gemeinden auf Gefahren durch Krisen und „Großschadenslagen“ aufmerksam machen. Künftig soll das akustische Signal alle drei Monate auf Probe ertönen. Der erste Probealarm für die Sirenen im Kreis Viersen ist am Samstag, 12. Juli, von 11 bis 11.20 Uhr.
Die Leitstelle löst alle Sirenen im Kreis aus. „Sie sollen die Bevölkerung bei großen Schadenslagen wie Brände, Gefahrgutaustritten oder Bombenentschärfungen warnen“, sagt Landrat Peter Ottmann. Mit dem Sirenen-Alarm kann die Bevölkerung frühzeitig und flächendeckend im Kreisgebiet informiert werden.
Ältere erinnern sich noch gut daran, dass die Funktionalität von Sirenen auf den meisten öffentlichen Gebäuden — ob Schule, Post, Rathaus oder Feuerwache - in Probebetrieben regelmäßig überprüft wurde.
In den vergangenen beiden Jahrzehnten glaubte man, diese Art der Warnung der Bevölkerung durch den Einsatz moderner Techniken ersetzen zu können. „Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass kaum etwas die Menschen schneller und wirkungsvoller erreicht als ein akustisches Signal“, sagt Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel. Deshalb erleben die Sirenen — sofern sie aufgrund der damaligen Einschätzung nicht abgebaut worden sind — heute eine Renaissance.
Es gibt ohne Sirenen keine Möglichkeit, Mitbürger kurzfristig zu erreichen und flächendeckend zu warnen, so die Verantwortlichen. Um das landeseinheitliche Warnsystem für die Gefahrenabwehr in NRW auszubauen und zu ergänzen, hat das Land inzwischen Finanzmittel in Höhe von zehn Millionen Euro für die Optimierung kommunaler Warnsysteme bereitgestellt.
Für den Kreis Viersen und seine Städte und Gemeinden bedeutet dies, dass rund 170 000 Euro zweckgebunden für die Erweiterung zur Verfügung stehen. „Der Kreis wird mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden ein Konzept zur Warnung und Information der Bevölkerung bei Krisen und Großschadenslagen entwickeln“, sagt Hans-Georg Strompen, Leiter des Amtes für Ordnung und Straßenverkehr des Kreises.
Mit der Wiedereinführung der Probebetriebe folgt der Kreis dem Beispiel anderer Kommunen in NRW. Im Zuge der Einführung der digitalen Funkalarmierung der Feuerwehren sind die vorhandenen Sirenen technisch bereits auf die Fernauslösung durch die Kreisleitstelle umgerüstet worden.
Kreisweit gibt es derzeit 89 Sirenenstandorte. „Diese Sirenen werden aktuell und im Einzelfall ausschließlich zur Alarmierung der Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren genutzt“, sagt Kreisbrandmeister Riedel. Eine Funktionsüberprüfung für dieses Sirenensignal findet deshalb kreisweit jeweils samstags um 12 Uhr statt. Riedel: „Die Sirenen sollten künftig auch mit den entsprechenden Signalen für die Unterrichtung der Bevölkerung über Gefahrenlagen genutzt werden.“