Urnengang: Kommunalwahl mit vielen Kreuzen
Am 25. Mai können im Kreis je bis zu fünf Stimmzettel ausgefüllt werden.
Kreis Viersen. Wer die Wahl hat, hat die Qual: Wohl noch nie hatte diese Redensart so große Berechtigung wie beim nächsten Urnengang am 25. Mai. Dann stehen Europa- und Kommunalwahlen an. Und die Bürger im Gebiet des Kreises Viersen haben bis zu fünf Stimmzettel auszufüllen.
„Zum ersten Mal finden Europa- und Kommunalwahlen an einem Tag statt“, sagt Christian Busch aus dem Wahlamt der Kreisverwaltung. Mit der Zusammenlegung der Wahlen soll das Interesse an Europa gestärkt werden — bei der letzten Europawahl vor fünf Jahren lag die Wahlbeteiligung im Kreis Viersen nur bei 42 Prozent.
Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Denn bei der letzten Kommunalwahl beteiligten sich auch nur rund 54 Prozent der Stimmberechtigten im Kreis an der Abstimmung.
Für die Europawahl sind rund 230 000 Bürger im Kreis stimmberechtigt. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Hier gibt’s nur einen Stimmzettel. Darauf wird die gewünschte Partei angekreuzt, beispielsweise also CDU oder SPD.
Komplizierter wird’s bei der Kommunalwahl. Überall im Kreis sind die Wähler aufgerufen, einen neuen Kreistag zu wählen. Der Landrat wird diesmal nicht gewählt. Peter Ottmann ist bis 2015 im Amt; dann erst wird ein neuer Chef der Kreisverwaltung gewählt.
Auch in Viersen, Grefrath und Niederkrüchten wird kein neuer Chef der Verwaltung gewählt. Dort bleiben die Bürgermeister Günter Thönnessen, Manfred Lommetz und Herbert Winzen ebenfalls bis 2015 im Amt. Gewählt wird aber ein neuer Stadtrat.
In Kempen, Willich, Tönisvorst, Nettetal, Brüggen und Schwalmtal gibt’s das volle Stimmzettel-Programm. Dort wählt man das EU-Parlament, den Kreistag, den Bürgermeister und den Stadtrat. Und obendrauf werden in Viersen und Nettetal noch die Integrationsräte gewählt. Heißt also: In Grefrath hat man drei Stimmen (für Europa, Kreistag und Gemeinderat), in Nettetal hat man fünf Stimmen (für Europa, Kreistag, Stadtrat, Bürgermeister, Integrationsrat).
Entscheidender Unterschied zwischen Europa- und Kommunalwahlen: Bei der Kommunalwahl ist man schon mit 16 Jahren wahlberechtigt. Deshalb sind hier auch knapp 250 000 Bürger im Kreis zur Wahl aufgerufen.
Und möglicherweise gibt es drei Wochen nach der Kommunalwahl eine weitere Wahl. Denn in den sechs Städten und Gemeinden im Kreis, in denen der Bürgermeister neu gewählt wird, ist eine Stichwahl möglich. Zu der kommt es, wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält. Der Termin für die Stichwahl steht in etwa fest: Es soll der 15. Juni sein.