Engagement: Halle Beberich ist wie neu
Dem Viersener THC ist es geglückt, bei der Sanierung 200 000 Euro zu sparen.
Viersen. Nach drei Jahren politischem Streit kann der Viersener HTC die Sporthalle Beberich am Freitag um 13 Uhr saniert übergeben. Dazu hat der Verein groß eingeladen.
Dem VTHC ist es überhaupt zu verdanken, dass die Halle, die im August 2007 durch eindringendes Regenwasser beschädigt wurde, saniert werden konnte. Damals war die Halle komplett gesperrt - Schul- und Vereinssport nicht möglich, da der seit Jahren absackende Boden aufgerissen war.
Kurzfristig konnte der VTHC die Halle in Eigenleistung notdürftig in Stand setzen. Anschließend präsentierte der Verein dem Rat ein privates Sanierungs-Konzept, das als so genanntes "Viersener Modell" in NRW bekannt wurde. "Das Modell sah vor, dass wir von der Stadt Viersen das Geld bekommen, das die Stadt für die Maßnahme nach eigener Schätzung auslegen müsste", so der Vize-Vereinsvorsitzende Ulrich Müller.
Den Vorteil für die Stadt und die Viersener Bürger erklärt Müllers so: "Da wir nicht an Ausschreibungen gebunden waren und auch viele Sponsoren sowie Firmen hatten, die uns sehr entgegen kamen, konnten wir alle geplanten Sanierungen für 600 000 Euro realisieren", erzählt Müllers und erwähnt den heftigen politischen Streit, den es im November 2007 im Rat um diesen Vorschlag gab.
Jetzt ist nicht nur der Hallenboden erneuert, sondern auch das Dach sowie Fenster und Türen komplett erneuert. Auch die alte Glasstein-Außenwand wich einer wärme-isolierenden Haut.
Die bei der Sanierung durch den Verein eingesparten 200 000 Euro können jetzt in den Kunstrasen am Plenzenbusch investiert werden. Auch um diese Maßnahme hatte es einen jahrelangen Streit gegeben - zunächst hatte man hier noch von einem Fußball- und Hockey-Kunstrasenplatz geträumt.
"Eigentlich hätte die Schaffung eines Kunstrasenplatzes laut Berechnungen der Stadtverwaltung 400 000 Euro gekostet. Dem Verein ist es jedoch möglich, den Bau des Kunstrasenplatzes für die bei der Maßnahme Beberich eingesparten 200 000 Euro zu realisieren", berichtet Viersens Stadt-Pressesprecher Peter Abrahams.
"Schon Ende des Monats wollen wir am Plenzenbusch auf die Baustelle", sagt Ulrich Müller. Ein Jahr wird die Maßnahme dauern. Müller erinnerte sich im Gespräch mit der WZ an den aufregenden Beginn der Hallen-Sanierung. "Als wir dort im März mit begannen, war das Baugerüst über Nacht geklaut und an einen Schrotthändler verkauft worden. Der Verein klapperte alle Schrotthändler ab und wurde fündig.
"Doch da war schon alles im Schredder der Viersener Firma. Die hatte aber von den Dieben den Ausweis kopiert - so wurden sie schnell gefasst", erzählt Müllers.
Aufregend sei auch die Zeit gewesen, als im Juni Fenster und Türen erneuert wurden. Aus Angst vor Dieben organisierte das Herrenhockeyteam einen Wachdienst für zehn Nächte und übernachtete in der Halle.