Elektromobilität in Viersen Kommt ein E-Ladepark am Hohen Busch?

<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Viersen </irglyphscale></irwordspace> · Die E-Mobilität nimmt immer mehr Fahrt auf. Auch der Ausbau an Ladesäulen schreitet voran. Jetzt sind Pläne öffentlich geworden, die einen E-Ladepark am Hohen Busch in Viersen vorsehen. Was bisher dazu bekannt ist.

Der Ausschnitt zeigt den möglichen Platz für den E-Ladepark.

Foto: Screenshot Google Maps

Die Pläne sind im ersten Stadium und noch nicht öffentlich, doch schon regt sich Widerstand. Per E-Mail hat sich ein Leser an die Redaktion gewendet und fragt: „Wer hat sich das denn nun wieder einfallen lassen?“ Eine Elektrotankstelle gehöre doch eher ins Gewerbegebiet und nicht an eine besonders beliebte Stelle in einer Freizeitanlage in Viersen. Zudem seien weder eine Elektro-Tankstelle noch die E-Autos schön. Und er stellt die Frage: „Wer käme schon auf die Idee, im Englischen Garten in München eine Elektro-Tankstelle aufzustellen?“

Auf Nachfrage erklärte die Stadt, dass tatsächlich ein Investor am Hohen Busch einen E-Ladepark installieren will. Die Rede ist von sechs Schnellladesäulen mit dann zwölf Ladepunkten. Wer konkret dort bauen möchte, sagt die Stadt bisher nicht, aber es sei ein großer Betreiber eines bundesweiten Ladenetzwerkes. Diese sind beispielsweise Ionity, ENBW, oder auch Aral. In einem ersten Entwurf war auf einer grafischen Darstellung auch ein Dach über dem E-Ladepark zu sehen, doch dies solle es definitiv nicht geben, wie die Stadt erklärte.

Als Standort ist die Verlängerung des Parkplatzes am Aachener Weg gedacht. Die Ladesäulen würden dann zwischen Skatepark und Parkplatz aufgebaut. Vom bestehenden Parkplatz würde keine einzige Stellfläche entfallen, die Plätze für die Ladesäulen wären zusätzliche Standflächen. Doch bei den Ladesäulen soll es nicht bleiben. An anderen Stellen hält der Investor auch öffentliche Toiletten und für die Verpflegung der E-Auto-Fahrer Snack-Automaten bereit. Nach Vorstellung der Verwaltung könnte diese Infrastruktur dann auch von allen Besuchern am Hohen Busch genutzt werden. Dies wäre durchaus eine Bereicherung für den Hohen Busch und nicht nur für die Skater ein echter Zugewinn.

Der Parkplatz am Aachener Weg: Im hinteren Bereich sollen die Ladesäulen gebaut werden. Von der Parkfläche wird dafür aber kein Platz weggenommen.

Foto: Martin Röse

Doch genau hier müsste dann mit dem Investor noch verhandelt werden. Denn bei den Toiletten geht es auch um die Frage der Reinigung und Wartung. Wenn die Stadt möchte, dass die Toiletten für alle Nutzer am Hohen Busch freigegeben werden, kann es sein, dass der Betreiber des Ladeparks eine finanzielle Beteiligung seitens der Stadt erwartet. Allerdings wäre auch fraglich, wie kontrolliert werden soll, ob nur E-Auto-Fahrer die Toiletten nutzen oder eben andere Besucher des Hohen Buschs.

Konkret beraten wird der mögliche neue E-Ladepark im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung am kommenden Dienstag, 11. Februar. Allerdings liegt das Thema derzeit noch im nicht-öffentlichen Teil. Hintergrund ist, dass bei einem privaten Investor aus Datenschutzgründen dieser zu Beginn der Planungen noch nicht genannt wird. Wenn das Verfahren weiter voranschreitet, wird auch öffentlich über das Thema gesprochen. „Bevor wir aber jetzt weitergehen, muss die Politik das Thema auch beschließen“, sagt die technische Beigeordnete der Stadt Susanne Fritsche. Ohne einen positiven Beschluss würden weitere Planungen direkt auf Eis gelegt.

Mit direkter Nähe zur A61 und zudem zentral in Viersen gelegen, wäre der Standort allerdings sowohl für auswärtige E-Autofahrer als auch für Viersener nach Ansicht der Verwaltung optimal. Bisher steht am Kreisarchiv am Ransberg eine Schnellladesäule der NEW mit zwei Ladepunkten und am Wasserwerk Helenabrunn, kurz vor der Auffahrt auf die A52 stehen vier NEW-Schnellladesäulen mit insgesamt acht Ladepunkten. Dazu kommen zwei weitere Schnellladepunkte bei McDonalds in Viersen.

Neben diesen Schnellladern, die Leistungen von bis zu 300 Kilowattstunden bereitstellen, gibt es noch 100 Ladepunkte im gesamten Stadtgebiet, an denen mit 11 Kilowatt, also langsam, geladen werden kann. Hier dürfen Fahrzeuge in der Regel bis zu vier Stunden kostenlos parken, während sie laden. Genutzt werden solche Ladepunkte oft während des Besuchs der Innenstadt beim Shopping oder Restaurantbesuch. Auch am Kreishaus in Viersen stehen einige Ladesäulen der NEW, an denen mit 11 Kilowatt geladen werden kann.