Metalldieb: Skulptur ist Versicherungsfall
Vorsitzender des Heimatvereins zeigt sich gefasst.
Viersen. Albert Pauly wirkt gefasst. "Auch wenn die Beschädigungen an der Plastik Optimus II von Günter Haese nicht unerheblich sind, so handelt es sich dennoch um einen singulären Fall", sagte der Vorsitzende des Viersener Vereins für Heimatpflege am Donnerstag.
Bereits wenige Stunden nach der Tat des mutmaßlichen Metalldiebs, der am Mittwochmorgen Teile der monumentalen Skulptur abbrach oder abschnitt (die WZ berichtete), war Pauly nicht etwa außer sich gewesen, sondern hatte mit ruhiger Stimme von einem "Versicherungsfall" gesprochen.
Es dürfe daran erinnert werden, dass in den 19 Jahren, in denen die "Skulpturensammlung Viersen" vom Verein für Heimatpflege begründet und stetig erweitert worden sei, kein einziger schwerwiegender Fall von Beschädigungen vorgekommen ist.
"Allerdings sind die Liebesschwüre und sonstigen öffentlichen Bekundungen, mit denen gelegentlich die eine oder anderen Plastik besprüht oder beschmiert wird, auch kein Kavaliersdelikt", sagt Albert Pauly weiter.
Doch laut dem Vereinsvorsitzenden sind das, wie auch der versuchte Metalldiebstahl, "Einzelfälle", die kein Umdenken im Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum notwendig machen würden.
Der Verdächtige (39), der wegen des Hinweises eines Kreis-Mitarbeiters von der Polizei am Tatort erwischt werden konnte, wurde nach seiner Vernehmung durch Beamte wieder auf freien Fuß gesetzt. Gestern übergab die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft.