Schüler lernen zehn Jahre gemeinsam

Die neue Primusschule hat ihren Betrieb aufgenommen.

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Viersen. In Viersen ist am Donnerstag eine an Rhein und Ruhr einzigartige Modellschule gestartet. An der neuen Primusschule werden die Schüler nicht mehr nach der vierten Grundschulklasse getrennt; sie lernen bis zur zehnten Klasse gemeinsam. So sollen Brüche in der Schullaufbahn verhindert werden. Das vom Schulministerium ins Leben gerufene Projekt heißt Primus - als Abkürzung von Primar- und Sekundarschule. Nach dem Abschluss können die Jugendlichen dann zum Beispiel in die gymnasiale Oberstufe oder aufs Berufskolleg wechseln. „Wir setzen große Hoffnungen in die neue Schule“, sagte Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) bei der Eröffnung vor einigen hundert Gästen und Eltern.

Mit 76 Schülern hat die neue Schule ihren Betrieb in der ehemaligen Ostschule im Stadtteil Dülken aufgenommen. Die neuen Schulkinder wurden mit der Aufführung des Musicals „Das Dschungelbuch“ willkommen geheißen.

In der neuen Schule werden die Schüler jahrgangsübergreifend unterrichtet. Sie lernen in Gruppen oder Projekten und sollen früh üben, selbstständig zu arbeiten.

Dabei ist die Viersener Primusschule eine Modellschule. Es bedeutet, dass zehn Jahre lang quasi ausprobiert wird, wie gut Schüler, Eltern und Lehrer sie finden. Viersens Schuldezernent Paul Schrömbges forderte die Eltern deshalb auf, sich einzumischen. Schulrätin Rosemarie Vossen bezeichnete die neue Primusschule als etwas ganz Besonderes, und Mattias Otto von der Bezirksregierung in Düsseldorf lobte die Stadt Viersen für ihren Mut, eine solche Schule einzurichten.

Das pädagogische Konzept berücksichtigt Erkenntnisse aus den Pisa-Studien. Eines finden die Kinder der neuen Schule besonders gut: Es gibt keine Hausaufgaben mehr.