Anrath Alles über Anrath auf 90 Seiten

Anrath. · Neues Buch wird bei Bunnenfest vorgestellt.

 Friedel Kluth und Marlies Pasch bei der Buchvorstellung in den Räumlichkeiten des Bürgerverein Anrath.

Friedel Kluth und Marlies Pasch bei der Buchvorstellung in den Räumlichkeiten des Bürgerverein Anrath.

Foto: Norbert Prümen (nop)

„Wer dieses Buch liest, der weiß danach wirklich viel über Anrath. Es steht eigentlich alles drin, was man über Anrath wissen sollte“, sagt Marlies Pasch. Dabei blickt die Vorsitzende des Bürgervereins Anrath auf das neuste Buch des Vereins, das Friedel Kluth geschrieben hat. Unter dem Titel „Mein Dorf – Eine kleine Zeitreise durch den Marktflecken Anrath“ hat der 77-Jährige ein mehr als 90 Seiten starkes Werk verfasst, das einem ausführlichen Rundgang durch Anrath gleichkommt.

Genau solche Rundgänge waren es auch, die den Anrather die Entscheidung treffen ließen, ein Buch über seine Heimat zu schreiben. „Wir haben vom Bürgerverein im Jubiläumsjahr von Anrath – 2010 wurde die Gemeinde 1000 Jahre alt – mit Gastführungen begonnen, weil wir etwas Besonderes anbieten wollten“, erzählt Kluth. Für diese Führungen trug Kluth alles mögliche an geschichtlichem Wissen zusammen. Es entstand ein dicker Stapel von handgeschriebenen Notizen, der im Laufe der Zeit immer größer wurde. Denn so manch alter Anrather, der eine Gastführung mitmachte, konnte noch das ein oder andere aus seinem persönlichen Wissensfundus zusteuern.

Nachfrage nach den Führungen durch Anrath war groß

Die Führungen blieben nicht auf das Jubiläumsjahr beschränkt. Die Nachfrage war groß. Ob Schulen, Vereine oder einzelnen kleinere Gruppen, bei einem Rundgang Geschichte zu erleben, erfreut sich großer Beliebtheit. „Ich werde ja auch nicht jünger und fand es schade, wenn dieses zusammengetragene Wissen um den Marktflecken Anrath verloren gehen würde“, sagt Kluth. Das ließ in ihm den Entschluss reifen, ein Buch über genau diese Rundgänge zu schreiben, wobei es allerdings ein größerer Rundgang geworden ist, als es die normalen Gastführungen sind.

„Mein Dorf“ ist liebevoll informativ geschrieben. Das spiegelt sich in jedem Satz wider. Kluth schafft es, vor den Augen der Leser ein Bild entstehen zu lassen. Man erhält das Gefühl, sich persönlich auf diesem großen Rundgang durch Anrath zu befinden. Dazu kommen Zeichnungen und zahlreiche Fotos mit Ansichten von Straßenzügen und Gebäuden, die es teilweise heute noch gibt. Die 1907 eingeweihte zweite Josefshalle ist genauso zu sehen. Das Anwesen der ehemaligen Kaffeerösterei Lücker aus der Vogelperspektive, die Alleeschule, das Bild der Brauerei Schmitz-Mönk Anfang des 20. Jahrhundert oder der Blick in die Jakob-Krebs-Straße kurz nach dem Zweiten Weltkrieg – Anrath einst und heute ist präsent. Kluth kennt Familiengeschichten, erzählt Anekdötchen, beleuchtet den Niedergang der Hausweberei und berichtet vom Mord in der Bahnstraße, der sich dort 1894 ereignete und der mittels einer Mütze gelöst werden konnte. Wohl kaum einer weiß, dass Anrath einst mit dem Titel „Schönster Bahnhof Deutschlands“ ausgezeichnet wurde. Es ist eine Zeitreise, die Spaß macht.

Das Titelbild ist indes eine Zeichnung des wallonischen Malers Renier Roidkin und zeigt Anrath im Jahre 1730. Auch Kluth hat sich zeichnerisch verewigt und zwar mit einem Werk, das direkt nach der Umschlagsseite die katholische und die evangelische Kirche zeigt. Die Auflage des Buches beträgt 250 Exemplare, wobei der Buchpreis bei zehn Euro liegt. Auf dem Brunnenfest am Sonntag startet der Verkauf von „Mein Dorf“ am Stand des Bürgervereins Anrath. Das Buch „Mein Dorf“ ist ansonsten beim Bürgerverein Anrath erhältlich. Kontakt: Marlies Pasch, Tel. 02156/1319.