Anerkennung für die Sturmhelfer
Dank an Feuerwehrleute, Bauhof- und Stadtwerkemitarbeiter.
Willich. „Gott sei Dank sind Menschen nicht verletzt worden“, sagte Willichs Feuerwehrchef Thomas Metzer gestern. Ihm und Mitarbeitern der Stadtwerke Willich und Gemeinschaftsbetriebe Willich sah man die Strapazen an, für die das Sturmtief Ela am Pfingstmontag gesorgt hatte. Ihre Mitarbeiter sind teilweise immer noch im Einsatz. Rund um die Uhr waren das die Feuerwehrleute, die Stromversorger und die Bauhof-Mitarbeiter, um die Folgen des Sturms in den Griff zu bekommen. Gestern kamen Bürgermeister Josef Heyes und Beigeordnete Brigitte Schwedtfeger ins Schiefbahner Feuerwehrgerätehaus, um den Helfern im Namen der Willicher Bürger zu sagen: „Danke und hohe Anerkennung für eure Hilfsbereitschaft und für euren starken Einsatz.“
„Im Vergleich zu Düsseldorf oder anderen Städten sind wir noch relativ glimpflich davon gekommen“, sagte Metzer, der in der Nacht zu Freitag noch einmal raus musste: auf der Neersener Hauptstraße drohte ein Baum zu kippen. Dazu kam es nicht. Metzer sprach von bisher rund 150 Einsätzen. Meist waren Bäume auf die Straßen und Gehwege gefallen oder Stromleitungen abgerissen. Auch Wohnhäuser wurden beschädigt, so am Steene Dyk in Neersen. Metzer: „Nachbarn äußerten dort die Befürchtung, in diesem Haus seien noch vier Bewohner gewesen, aber das Haus war glücklicherweise leer.“
Große Probleme hätten auch die vielen abgerissenen Stromleitungen gemacht, so am Schlossweg. 160 Feuerwehrleute aus den fünf Löschzügen waren im Einsatz. Teilweise gesperrt ist immer noch der Schlosspark.
Vom Schiefbahner Feuerwehrgerätehaus aus waren die Einsätze koordiniert worden. „Die Zusammenarbeit und Koordination hat hier nahezu optimal geklappt“, sagte Metzer. In Facebook und per Twittter wurde auf besondere Gefahrenstellen hingewiesen oder größere Einsätze genannt.
Metzer bewertete den Einsatz noch schlimmer als die Folgen des Orkans Kyrill im Jahre 2007: „Damals wütete Kyrill im Januar, als die Bäume noch kein Laub hatten, jetzt war die Windkraft eine ganz andere.“ Diese sogenannten Jahrhundertereignisse würden in immer kürzer werdenden Intervallen erfolgen.
„Wir werden noch etwa drei Wochen brauchen, um die Stromversorgung mit den notwendigen Ersatzteilen wieder auf den optimalen Stand zu bringen“, sagte Rainer Scharl, Technischer Leiter der Stadtwerke Willich. 15 Mitarbeiter waren an 40 Stellen im Stadtgebiet unterwegs. Bei den Gemeinschaftsbetrieben Willich waren es 60 Kollegen gewesen. Dirk Bütz, Abteilungsleiter der Grünflächenunterhaltung: „Wir sind 200 Stellen angefahren, schneiden, sägen oder häckseln immer noch.“
Was kann der Privatmann tun, um bei Stürmen zukünftig die Schadenslage zu minimieren? „Zum einen sollte man sich beim Wetterdienst oder bei der Unwetterzentrale informieren“, riet Metzer. Jeder Eigentümer, der alten Baumbestand habe, sollte die Bäume regelmäßig auf Schadstellen oder Alterserscheinungen kontrollieren. Metzer: „Und wem direkt vor seinem Haus ein verstopfter Gully auffällt, der sollte direkt reagieren.“