Lernen, mit der Demenz umzugehen

Der Vorster Heinz-Jürgen Janssen bildet bei der Diakonie Demenzhelfer aus.

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Vorst. Rund 80 Prozent der an Demenz erkrankten Menschen werden zuhause von ihrer Familie gepflegt. Das verlangt den Angehörigen einiges ab. Und genau an diesem Punkt bietet die Diakonie Krefeld-Viersen Hilfe an. Sie bildet nämlich zum Seniorenassistenten/Demenzhelfer aus und vermittelt diese auch bei Bedarf.

„Wir stellen fest, dass viele Angehörige unser Ausbildungsangebot dann wahrnehmen, wenn sie mit der Situation konfrontiert werden. Mit der Ausbildung helfen wir ihnen, gut vorbereitet in die neue Situation zu gehen“, berichtet Heinz-Jürgen Janssen. Der Vorster ist ehrenamtlich bei der Diakonie Krefeld-Viersen aktiv und in der Ausbildung aktiv.

Viele Menschen absolvieren aber auch diese Ausbildung, um anderen zu helfen und ihnen das Leben mit einem Demenzkranken ein wenig zu erleichtern. Seit 2007 bietet die Diakonie diese Qualifizierung an, die aber keinesfalls mit dem Beruf des Altenpflegers adäquat. Nicht die Pflege, sondern vielmehr die Betreuung, das „für jemanden da sein“, steht im Vordergrund.

Ob Arztbesuche, Behördengänge oder Einkäufe, eine Begleitung als Alltagsassistenz kann vielen älteren Bürgern eine große Stütze sein. Die Ausbildung zum Seniorenassistenten/Demenzhelfer umfasst verschiedene Module. Es geht zum einen um die gerontopsychiatrischen Krankheitsbilder an sich. Was ist Alzheimer? Wie äußert sich Demenz? Dazu kommt die Sprache der Dementen.

Viele versuchen, demente Menschen auf die normale Sprachebene zu ziehen. Das geht nicht. „Wir müssen uns auf die Ebene der Erkrankten begeben“, betont Janssen. Therapeutische Aspekte wie zum Beispiel snozelen gehören ebenfalls zur Ausbildung.

Es geht um Nähe und Distanz, die Kommunikation, paliative Sterbebegleitung und natürlich auch um die häusliche Krankenpflege. Am Ende erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat und wird auf Wunsch bei der Diakonie geführt. Wenn sich Familien an die Diakonie wenden, die aufgrund einer Erkrankung in der Familie einen Helfer benötigen, wird der Kontakt hergestellt.