Anrath: Bürgerbus-Finanzierung steht

Ein neuer Sprinter soll den in die Jahre gekommenen Bus ersetzten. Der Fahrplan ändert sich.

Anrath. Es gibt zwei gute Nachrichten was den Anrather Bürgerbus betrifft: Zum einen konnte der Bürgerbusverein für die Finanzierung der laufenden Kosten neue Sponsoren gewinnen. Zum anderen wird es ein neues Fahrzeug und einen abgeänderten Fahrplan geben, so dass der Bus dann beispielsweise auch die Seniorenbegegnungsstätte an der Neersener Straße anfährt.

Ganze 340.000 Kilometer hat der alte Bürgerbus mittlerweile auf dem Buckel. Allein im vergangenen Jahr hat er zwischen 30.000 und 45.000 Passagiere befördert.

Jetzt ist der Bus in die Jahre gekommen, doch die Finanzierung eines neuen steht: Während das Land NRW 80 Prozent und die Stadt Willich 20 Prozent der Anschaffungskosten übernimmt, muss der Unterhalt komplett von Sponsoren getragen werden.

Hierzu stehen die Stadtwerke Willich und die Firma Schumacher-Kies zur Verfügung, die nun Nägel mit Köpfen gemacht und einen Vertrag für fünf Jahre unterschrieben haben.

"Darüber freuen wir uns natürlich sehr", sagte Werner Oerschkes, Vorsitzender des Bürgerbusvereins, der hervorhob: "Ohne die Sponsoren ginge es nicht, aber unser größtes Kapital sind die Ehrenamtlichen." Die nämlich fahren den Bus unentgeltlich, und machen so den Fahrpreis von 80 Cent möglich - Oerschkes ist einer von ihnen.

"Gerade für ältere Leute ist der Bus eine gute Möglichkeit, unabhängig in die Stadt zu kommen", weiß Franz-Carl Hübner, Geschäftsführer des Bürgerbusvereins Anrath. Aber auch Jugendliche nutzen den Bus immer mehr, zum Beispiel um zum Reiterhof zu fahren oder ihre Oma zu besuchen.

Außerdem nutzen Schwer- und Gehinderte den Bus, der auch die Möglichkeit hat, einen Rollator mitzunehmen. "Das Schöne ist auch, dass selbst die Ehrenamtlichen gerne dabei sind", freut sich Hübner. Viele seien Rentner, aber auch einige Berufstätige nähmen sich die Zeit, den Bürgerbus einige Stunden in der Woche zu fahren.

Ende November soll der neue Sprinter, der jetzt noch umgerüstet wird, kommen. "Wir hoffen, ihn auf dem Weihnachtsmarkt präsentieren zu können", sagt Hübner. Der alte Bus soll auf jeden Fall noch so lange im Einsatz bleiben, bis der neue da ist. Dann wird er als Ersatzwagen für die beiden Bürgerbusse Anrath und Willich Verwendung finden.

Mit dem neuen Fahrzeug soll dann auch der Fahrplan modifiziert werden: "Wir nehmen stärker frequentierte Wohngebiete mit auf und lassen Stationen weg, die zu selten nachgefragt werden." Dass die Stationen stündlich angefahren werden, soll so bleiben.