Anrath: Ortskern wird fit für die Zukunft
Die Umgestaltung von Anrath nimmt endlich konkrete Formen an.
Anrath. Noch sind es lediglich Zeichnungen auf den Papieren, die auf dem Schreibtisch von Martina Stall liegen. Doch wenn die Politik nach der Sommerpause die entsprechenden Beschlüsse fasst, dann entsteht aus diesen Entwürfen der neue Ortskern von Anrath.
Als "Chance, den Ort zukunftsfähig zu machen", bezeichnet die Technische Beigeordnete die Pläne, die von der Schottelstraße bis zur Viersener Straße reichen und den Josefsplatz mit einbeziehen. Genau am Josefsplatz soll im nächsten Jahr die Umgestaltung starten. "Der Kanal für die Straßenbaumaßnahme liegt hier schon", erklärt Stall.
Markus Ridder vom Krefelder Planungsbüro Angenvoort und Barth hatte den Ausbau Anfang Juli im Planungsausschuss vorgestellt. Danach soll es vom Altenheim bis zur Viersener Straße mehr Grün geben. Rechts und links der asphaltierten Straße sind Pflasterungen vorgesehen, die sich denen der Hindenburgstraße anpassen. Auch der Kreuzungsbereich soll aus optischen Gründen eine Pflasterung bekommen.
Das Gleiche gilt für die Viersener Straße, die eine Gestaltung bekommen soll, wie sie schon in ihrem ersten Teilstück existiert. "Allerdings verzichten wir auf Straßenverengungen. Hier fahren schließlich Busse, der Begegnungsverkehr muss laufen", sagt Martina Stall. Und auch hier gilt: Es gibt mehr Grün.
Wenn alles planmäßig läuft, schließt sich 2012 der Kirchplatz an. Dort soll der Einbahnstraßenring um die Kirche erhalten bleiben, die Fahrbahn aber verengt werden. Die Bushaltestelle an der Franz-van-Kempen-Straße soll Richtung Schottelstraße hinter die Passage verlegt werden. Im bisherigen Haltestellenbereich würden Bäume gepflanzt, so dass eine "höhere Aufenthaltsqualität entsteht", wie es Stall beschreibt.
Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe der Parteien wird sich aber noch gesondert mit dem Kirchplatz beschäftigen. So hat Jochen Kock (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses, vorgeschlagen, den Bereich von der Schottelstraße bis hinter der Einmündung Jakob-Krebs-Straße für den Verkehr zu sperren.
Nur Busse und Taxis sollen dort fahren dürfen. Der übrige Verkehr müsste in beide Richtungen um den hinteren Teil der Kirche laufen. Die Bushaltestellen könnten dort komplett wegfallen. "Nur die Enge in Höhe der Sakristei macht Probleme", glaubt Kock. Auch andere Fraktionen hätten eigene Vorstellungen entwickelt. In der Arbeitsgruppe arbeite man harmonisch an einer Lösung, Priorität habe "die Verbesserung der Lebensqualität".
Bis auf fünf Ausnahmen erhalten bleiben sollen die 28 Parkplätze. Der Bereich vor dem Hauptportal der Kirche könnte verbreitert werden, Bäume und Sitzsteine sind geplant sowie ein großzügig gepflasterter Bereich, etwa für Hochzeitsautos.
Aufgewertet werden soll auch der seitliche Bereich der Kirche in Höhe des neuen Denkmals. Bäume und Sitzgelegenheiten kommen hinzu. Dazu sind weitere Anpflanzungen für die Schottelstraße geplant.
"Wir haben versucht, die unterschiedlichen Belange der Bürger unter einen Hut zu bekommen", sagt Stall. Die Grundplanungen stammten aus einem Workshop von 1998. "Wir hatten mehrmals versucht, Fördermittel zu bekommen, um die Pläne früher realisieren zu können. Das hat aber leider nicht funktioniert. Das haben wir aufgegeben und versuchen es nun aus eigenen Mitteln", erklärt Stall.