St. Tönis: 150 Sportler ohne Umkleidekabinen und Duschen
Auf der Jahnsportanlage hat die Stadt die Türen abgeschlossen. Eine Lösung ist aber in Sicht.
St. Tönis. Es ist keine schöne Vorstellung: 150 Sportler trainieren bei sommerlichen Temperaturen - und können anschließend nicht duschen. Umziehen können sie sich vor dem Training auch nicht, müssen schon in Sportbekleidung zur Jahnsportanlage kommen. Der Grund: Die Stadt hat abgeschlossen. "Theoretisch kann die Verwaltung in den Sommerferien bis zu vier Wochen den Zugang zum Kabinentrakt zumachen", sagt ein Trainer (Name ist der Redaktion bekannt).
"Aus Kulanz wurde das nie gemacht." Bis jetzt. Was unter anderem zur Folge hatte, dass Testspiele auswärts ausgetragen werden mussten. "Ein denkbar schlechter Zeitpunkt, denn in zwei Wochen ist Saisonauftakt", sagt der Fußballtrainer. "Wir brauchen dringend eine Lösung." Als möglichen Grund für das Handeln der Stadt nennt er den Umstand, dass Übungsleiter wohl mehrfach das Abschließen nach dem Training vergessen hätten.
"Genau das ist der Punkt", sagt Catharina Perchthaler, Sprecherin der Stadt Tönisvorst. Der Platzwart habe wiederholt versucht, mit den Vereinen zu sprechen, aber keinen einheitlichen Ansprechpartner gefunden. Da habe die Stadt handeln müssen: "Zum einen geht es um den Verlust des Versicherungsschutzes, wenn die Tür offensteht", erklärt Perchthaler. "Außerdem besteht die Gefahr von Vandalismus mit seinen Folgekosten, die dann die Stadt zu tragen hätte."
Allerdings scheinen Stadt und betroffene Vereine am Montag zu einer Einigung gefunden zu haben: "Man hat sich auf einen verantwortlichen Ansprechpartner verständigt." Dabei handelt es sich um Helmut Thommessen, den Vorsitzenden des SVSt.Tönis. Bereits heute sollen die Türen zum Kabinentrakt aufgeschlossen werden - und 150 Sportler können nach dem Training wieder duschen.