Neersen: Raus aus der kleinen Nische

Der Löschzug Neersen kann sein neues Gerätehaus nach Verzögerungen in Betrieb nehmen.

Neersen. Gut Ding will Weile haben: Beim Um- und Ausbau des Feuerwehr-Gerätehauses an der Niersplank hatte der Volksmund mal wieder Recht. Doch Peter Kreutzer, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Feuerwehr, hätte auf diese Bestätigung gerne verzichtet. Denn statt im November 2009, wie eigentlich vorgesehen, konnte die Baustelle erst im Juli 2010 abgeschlossen werden - über ein Jahr nach Beginn.

"Wir hatten mit dem Boden in der Fahrzeughalle einige Schwierigkeiten", berichtet Kreutzer. Der sollte eigentlich nur gefliest werden, damit er besser zu reinigen ist. Doch dann stellte sich heraus, dass der Untergrund im Bereich der Türen in voller Breite stark beschädigt ist. "Wir mussten ihn in einem Spezialverfahren bis in über zwei Meter Tiefe verfestigen", berichtet Kreutzer.

Erst danach konnten die Fliesen gelegt werden. Das alles hat nicht nur viel Zeit gekostet, sondern auch Geld, das gar nicht eingeplant war. "Dank Kämmerer Willy Kerbusch konnten die Arbeiten aber ausgeführt werden."

Insgesamt sollte der Umbau 465.000 Euro (einschließlich Einrichtung) kosten. "Wir liegen jetzt leicht drüber", sagt Kreutzer. Den Löwenanteil der Summe hat ein Anbau im hinteren Teil der Halle gekostet.

Der schmale Schlauch hat eine Länge von 28 Metern und eine Breite von 4,40 Metern. Darin untergebracht sind die knapp 30 Quadratmeter große Umkleide für die 35 Wehrmänner, Waschräume und Toiletten, ein Aufenthaltsraum mit moderner Küche sowie eine eigene Umkleide mit fünf Spinden und Sanitärräumen für Frauen. Letzteres als Investition in die Zukunft, denn bisher hat der Löschzug Neersen noch gar keine weiblichen Mitglieder.

"Über 60 Prozent der Arbeiten haben heimische Firmen ausgeführt", berichtet Peter Kreutzer. Teils waren dabei Mitglieder anderer Löschzüge im Einsatz. So hat ein Feuerwehrmann aus Schiefbahn, von Beruf Schreiner, aus Buchenholz die Tische und Bänke im Aufenthaltsraum gefertigt.

Und ein Malermeister war für die Innengestaltung der Räume zuständig. Wie ein roter Faden zieht sich dabei das Rot der Feuerwehr durch die weißen Räume, sei es an den Säulen der Fahrzeughalle oder an Zierstreifen auf den Küchenwänden.

Der rote Faden setzt sich draußen fort: Azubis der Gemeinschaftsbetriebe haben die Auffahrt gepflastert und sieben Stellplätze mit roten Steinen abgetrennt. "Das ist alles sehr schön geworden.

Unsere Zusammenarbeit mit der Verwaltung lief hervorragend", lobt Georg Junkers, stellvertretender Löschzugführer, das Ergebnis. Die Zeiten, als er und seine Kameraden sich noch in einer Nische neben den Fahrzeugen umziehen mussten, gehören nun der Vergangenheit an.