Schlossfestspiele Neersen Autor Safier besucht Aufführung von „Plötzlich Shakespeare“
Neersen · David Safier, Autor von „Plötzlich Shakespeare“, das bei den Schlossfestspielen aufgeführt wird, besuchte die Aufführung und ist trotz Regens begeistert.
(svs) Aktuell wird bei den Schlossfestspielen Neersen das Stück „Plötzlich Shakespeare“ von Autor David Safier aufgeführt. Am Donnerstagabend war der erfolgreiche Roman- und Drehbuchautor persönlich zu Gast und gab nicht nur Autogramme, sondern verschaffte sich auch einen Eindruck von der Inszenierung. Dabei erwischte er eine verregnete Vorstellung, bei der zwar starker Regen ausblieb, aber ein unangenehmer Nieselregen fast ohne Unterlass fiel. Das Urteil des Schriftstellers ist dennoch absolut positiv.
„Ich denke, es war wirklich bezaubernd. Ich kenne es ja durchaus, dass meine Werke von anderen Menschen interpretiert werden. Ich habe fünf Kinofilme geschrieben, in Barcelona wird gerade ein Stück von mir zu einem großen Musical umgesetzt, und ich habe Dutzende TV-Produktionen gehabt. Aber Theater ist schon ein Stück weit neu für mich. Darum habe ich mich sehr auf den Abend gefreut, und ich muss sagen, dass ich von der Umsetzung wirklich begeistert bin“, fällt sein Urteil aus.
Wie genau die Romanvorlage umgesetzt ist, spielt für ihn dabei keine Rolle. „Die Sache ist ja, dass man naturgemäß kürzen und auf die Essenz reduzieren muss. Außerdem habe ich das Buch vor 13 oder 14 Jahren geschrieben und muss sagen: So genau weiß ich gar nicht mehr, was jetzt genau meine Vorlage war und was eine Adaption. Was ich aber sagen kann: Wenn man ein Werk adaptiert, dann kommt es vor allem darauf an, die Essenz zu erfassen. Und ich denke, das ist hier ganz wunderbar gelungen“, sagt er.
Das hätten auch die Reaktionen der Zuschauer gezeigt. „Theater hat ja einen Vorteil gegenüber TV oder Kino. Ich kann dem Stück folgen und gleichzeitig die Zuschauer beobachten, was ein echtes Privileg ist. Es waren gut 400 Leute da, und die haben drei Stunden im Regen gesessen und sich amüsiert. Ein größeres Lob gibt es doch gar nicht“, betont er.
Die Schauspieler lieferten auch einige spontane Bemerkungen zum Regen. „Auch das hat mir gefallen, das macht eben Theater aus“, urteilt Safier lachend. Bei einigen Witzen müsse er erst nachlesen, ob sie in seiner Vorlage waren. „Es gab ja einen Witz über die Themen vegan, laktosefrei und so weiter. Ich habe zwar schon vor 20 Jahren solche Dinge thematisiert, aber ich weiß nicht, ob das hier der Fall ist“, sagt er augenzwinkernd.
Die Schauspieler hätten ebenfalls eine grandiose Leistung gebracht. „Sie haben das ganze Stück mit fünf Personen gespielt und toll interpretiert. Auch das Bühnenbild war toll. Man merkt: Jeder Euro Einnahme steckt in der Aufführung“, bilanziert er.
Wer sich selbst noch davon überzeugen möchte, muss sich beeilen. Die letzte Aufführung ist am Freitag, bis dahin sind es noch deren vier.