Betreuung: Rückblick als Chance

Eine Gruppe Gefangener will Jugendliche von der schiefen Bahn holen.

Anrath. Sie sind mit der Bilanz zufrieden und würden gern noch mehr tun. Die vier Gefangenen der JVA Willich I für Männer haben im Projekt Rückspiegel ein Jahr Jugendliche betreut. Solche, die bereits Bekanntschaft mit der Justiz gemacht haben. Solche, die sich nicht einsichtig zeigen.

Später hat Rainer sich damit auseinander gesetzt, was er seiner Familie angetan hat. "Dass meine Kinder ihren Vater im Knast besuchen müssen." Er ist 36 Jahre verheiratet, "20 davon habe ich hinter Gittern verlebt."

Einer von ihnen hat die Gruppe nach Abschluss der Betreuung noch einmal besucht. "Der geht jetzt wieder zur Schule und versucht seinen Abschluss zu machen", freut sich Sascha, ein anderer Inhaftierter aus der Gruppe, über diesen kleinen Fortschritt.

Wenn der Streetworker aus Viersen, der die Jugendlichen fährt, Urlaub hat oder krank ist, müssen sie ausfallen. "Wenn alles gut läuft, könnten wir doppelt so viele Klienten betreuen", zieht Danek Bilanz.

Aktion Das Projekt Rückspiegel wird betreut vom Förderverein Gefangenenhilfe. Ansprechpartnerin ist Margret Danek, Telefon02162/212 41.

Zielgruppe Betreut werden straffällige Jugendliche auf Weisung der Jugendgerichtshilfe oder freiwillig aus der Arbeit des Streetworkers Daniel Kruppa.