Kirchen-Fusion: St.Töniser Priester als Chef der Gemeinden?

Der ehemalige Oberkreisdirektor schreibt dem Bischof einen geharnischten Brief.

<strong>Tönisvorst/Kempen. Jetzt hat sich der frühere Oberkreisdirektor Rudolf H.Müller in den Konflikt um die Zwangsfusion der drei Kempener Kirchengemeinden eingeschaltet, die durch die geplante Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) mit St. Godehard und St. Cornelius auch die Tönisvorster Pfarren St. Cornelius und St. Godehard betrifft. Der 83-Jährige, der von 1960 bis 1984 Chef der Kreisverwaltung war, schlägt in seinem Brief an Bischof Heinrich Mussinghoff vor, dass der künftige Leiter der GdG der Pfarrer aus St.Tönis sein soll.

Zum Stress in Kempen: In der Personalie des Priesters- Propst Thomas Eicker- sieht Müller eine Ursache des Konfliktes. Wenn der künftige Pfarrer von St.Cornelius St. Tönis Leiter der GdG werde, seien die personellen Probleme gelöst, schreibt der Vorsitzende des Kirchenbau- und Fördervereins an St.Josef.

Müller spricht in dem Schreiben ebenfalls die Differenzen zwischen den Kempener Pfarreien Christ-König/St.Josef mit St.Marien an, was von unterschiedlichen Mentalitäten herrühre: hier der Stadtkern mit alteingesessenen Bürgern (St.Marien), dort jüngere Viertel mit Stadtfremden.

Für Müller steht fest: "Eine Fusion würde keinen Vorteil bringen, der den Nachteil des Verlustes zweier selbst sorgender Gemeinden aufwiegen könnte." Mit einer Fusion packe der Bischof das Problem Priestermangel keineswegs bei der Wurzel. "Die Zahl der Priester wird nicht dadurch automatisch größer, dass ein Teil der Pfarreien in der GdG verschmolzen wird."