Tönisvorst: Qualitäts-Schnitt für den Pinova

Obstanbau: Die WZ schaut von heute an einem Apfelbaum über die Zweige – von der ersten Knopse bis zur Ernte im Herbst.

Tönisvorst. Haben Sie heute schon in einen Apfel gebissen? Ob Elstar, Cox, Braeburn oder Granny - kaum gekaut, ist fast verdaut. Ratzfratz ist so ein Apfel verputzt. Wie viel Zeit es dauert, vor allem aber wie viel und welche Arbeit es macht, bis ein Apfel in Ihrer Obstschale landet, machen wir uns als Verbraucher doch selten bewusst. In einer neuen Serie will die WZ die Hege und Pflege eines Apfelbaums vom ersten zarten Anknospen bis zur Ernte begleiten. Los geht’s. Hier entlang. Folgen Sie mir in die Plantage.

Auf Tönisvorster Boden steht unser Auserwählter. Der Apfelbaum, dem wir nun monatelang über die Zweige schauen werden, wurzelt in Huverheider Erde. Er trägt den Familiennamen Pinova. Er ist eben einer von der jüngeren Sorte, eine knackige Züchtung aus deutschen Landen, robust und sehr lagerfähig.

"Unser" Apfelbaum wächst auf der Plantage von Bernd Schumacher vom Obstgut Tackheide II. Er ist der Primus einer langen Baum-Reihe, steht gleich gegenüber der Hofeinfahrt. Gestern musste der Jungstamm sich - wenn auch am Morgen zunächst von Sonne beschienen - einem eisigen Wind aussetzen. Aber nicht nur der Baum kämpft mit dem Winter-Wetter im frühen Frühling.

Erst am Wochenende hat sich Pinovas Pfleger, Bernd Schumacher, für seine Bäume die eisige Osternacht um die Ohren geschlagen: "Die Bäume haben schon die kleinen grünen Knospen gebildet. Und die vertragen nur minus vier Grad. Deshalb mussten wir über Frostschutz-Beregnung nachdenken. Ich habe immer wieder aufs Thermometer geschaut."

Der moderne Apfelanbau ist eine Wissenschaft für sich. Welcher Schnitt muss sein, an Trieben und Wurzeln, wie und wann angesetzt? Gestern hat es nach dem groben Winterschnitt (zwischen November und Februar) den Qualitätsschnitt für die Pinova-Zweige und -Triebe gegeben. "Der Schnitt mit der Schere ist schneller und leichter gemacht als später die Handausdünnung der Früchte", erklärt Schumacher. Am einjährigen Holz, sagt er, wachsen die besten Äpfel. Wir werden ihnen dabei zusehen.