Stadtgeflüster: Die Panne mit dem Maikäfer

Schokolade und Sonne gehen eine unheilvolle Allianz ein. Eine süße Oster-Anekdote.

Willich/Tönisvorst. Pleiten, Pech und Pannen bleiben offenbar gut in Erinnerung. Eine zu Ostern passende Anekdote erzählt Andreas Dinkelmann, Geschäftsführer des DRK-Seniorenheims Moosheide, über seinen Großvater. Der wollte seiner Tochter, also Dinkelmanns Mutter, eine besondere Freude machen. Als die Familie sich zur Ostermesse aufmachte, blieb der Vater unter einem Vorwand zurück. Und nutzte die Zeit, um zu Hause ein paar Schokoladen-Maikäfer als Überraschung in die Gardine zu flechten. Nun, der Mann hatte die Kraft der Sonne unterschätzt. Denn als die Familie nach Hause kam, hatten sich die Käfer mit der Gardine verschmolzen.

Was mit Eigenleistung alles erreicht werden kann, das zeigt der Verein für Schäferhunde in Anrath. Der weihte jetzt sein neues Vereinsheim ein. Innerhalb von drei Monaten hatten die Mitglieder in gemeinsamer Arbeit ihr altes Haus saniert und erweitert. Was einst Abstellraum war, gehört jetzt zum schmucken, neu gestalteten Innenraum. Helles Holz, schicke Bodenfliesen, eine neue Theke samt Küche - das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Vergangene Woche hatten wir über den neuen Schützenkönig von Vorst, Tim Wiedenberg, geflüstert. Und wie dieser seine erste Rede gehalten hat, die bei der Bevölkerung gut ankam. Besonders stolz ist wohl die Mutter der neuen Majestät. Die verkündet nämlich an ihrem Arbeitsplatz im Schreibwarengeschäft Kohnen: "Hier bedient Sie die König Mutter". Das hat doch was von hochherrschaftlicher Familie, oder?

Was haben eine Textilreinigung und witzige Geschenkideen miteinander zu tun? Im Prinzip nicht viel, aber an der Viersener Straße 19 in Anrath findet man beides unter einem Dach. Hier ist seit einigen Tagen die Strümper Textilreinigung kombiniert mit Angelos Gastgeschenke zu finden. Mal eine ganz neue Mischung, findet der Stadtflüsterer.

Man kennt das ja: Viele Hunde mögen es, beim Gassi gehen etwas im Maul zu haben, vorzugsweise Knüppel oder kleinere Äste. Das ist bei Münsterländer Leo aus Anrath nicht anders. Er allerdings mag die ganz dicken Äste, fast schon schon kleine Bäume. Und verblüfft damit sogar den Fotografen.

Lampen reparieren muss schwer sein. Schon seit Wochen funktioniert eine Lampe an der Bushaltestelle des Lise-Meitner-Gymnasiums an der Neersener Straße nicht. Nun hat sich Leuchte Nummer zwei von nebenan angeschlossen und der vordere Bereich der Bushaltestelle präsentiert sich im vornehmen dunklen Look. Da ist es doch kein Wunder, wenn schon scherzhaft gefragt wird, ob in Anrath bald die Lichter ganz ausgehen.

Nein, die einheimischen Vereine müllen nicht die Hauptstadt zu. Vielmehr haben die Straßengemeinschaft "Am Tannenböschke" aus Willich, der Singkreis und der Liederkranz Krefeld Erde in ein Glas gefüllt und die dem Kreis Viersener Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer überreicht. Der wiederum hat sie in das Reichtagsbeet geschüttet, das deshalb bekannt ist, weil es den Schriftzug "Der Bevölkerung" trägt. Wenn das Bespiel Schule macht, bekommt die Hauptstadt Material für einen ganzen Garten.

Wir bleiben einen Moment bei Uwe Schummer. Kaum hatte er den oben angesprochenen Dreck in Berlin verteilt, eilte er schon an den Niederrhein. In Willich stellte er sich mit seinem CDU-Kollegen Guido Görtz vor die Brauerei-Passage und wünschte den Passanten ein frohes Osterfest. Natürlich nicht ohne diesen ein Ei in die Hand zu drücken.

Von der Ringstraße aus in Richtung Kirchstraße ist ein Teilstück der Friedensstraße zur Fußgängerstraße geworden. Ein neu aufgestelltes blaues Schild macht vor dem Friseurgeschäft Tigges darauf aufmerksam, dass hier nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf. Parken darf man hier auch nicht. Das Halt-Schild an der Hochstraße wurde inzwischen entfernt, ebenso wie die Schilder mit absolutem Halteverbot. Bisher ist allerdings nur ein Teilstück mit rotem Pflaster vor dem Rewe-Markt entsprechend ausgelegt.

Ein bekannter St. Töniser wollte seiner Tochter Fotos von der Feier anlässlich des 70. Geburtstages schicken. Da er mit der Briefwaage ein Gewicht um 22 Gramm ermittelt hatte, fuhr er sicherheitshalber zum St. Töniser Postamt. Da aber wurde ihm pünktlich zur Mittagszeit der Vorhang vor der Nase zugezogen. Doch der Mann wusste sich zu helfen. Im Supermarkt an der Benrader Straße legte er den Brief auf die Obstwaage, drückte die Taste "Bananen" und erhielt ausgedruckt nicht nur den "Bananenpreis", sondern das exakte Gewicht des Briefes: 18Gramm. Ausreichend für das normale Porto, von Briefen wohlgemerkt, nicht von Bananen!

Am Aschermittwoch wurde der neue Rewe-Markt offiziell seiner Bestimmung übergeben. Seitdem arbeitet Geschäftsführer und Inhaber der Rewe-Zielke oHG täglich nicht nur acht Stunden, sondern von morgens 6.30 Uhr bis abends nach 22 Uhr. Inzwischen hat Hans-Joachim Zielke während der 40-tägigen Fastenzeit stolze 15 Kilo abgenommen. Der Zwei-Meter-Mann ist immer noch eine stattliche Erscheinung. Soll doch auch niemand behaupten, St.Tönis schlaucht.

Zwei junge Frauen sind auf der Walz, Deutschland-weit, und Anrath ist eine ihrer Etappe gewesen: Zwei Nächte konnten die beiden Zimmerinnen Ailke und Karin (mit Zylinder) in Anrath bei einer Anratherin schlafen. Mittlerweile sind sie weiter in Richtung Kaarst gezogen. Die beiden Handwerkerinnen sind seit zwei Jahren auf der Walz und stammen aus Osnabrück und Berlin. Ein Jahr müssen sie noch unterwegs sein und hatte bereits einen Empfang im Kreishaus.