Eröffnung: Im „Antonius“ wird bald angezapft

Heinz-Josef Thelen führt die WZ vorab durch die renovierten Räume an der Antoniusstraße 6.

St. Tönis. Er weiß nicht, wie viele Stunden gearbeitet wurden. "Unzählige", sagt Heinz-Josef Thelen, Vorsitzender des Heimatbundes St.Tönis. Als die Arbeiten am Heimathaus "Antonius" Mitte 2006 aufgenommen wurden, hat er erst mitgemacht und ein Baufortschritts-Tagebuch geführt. Dann aber bekam er gesundheitliche Probleme und überließ die Baustelle "Antoniusstraße 6" anderen Mitgliedern.

Rolf Dirks organisierte die Materialien, Rainer Wlonka war Führer des Bautrupps. "Ein All-Round-Handwerker!" bewundert Thelen. Ihm zur Hand gingen Günter Intveen, Klaus Lenzen, Hans Marquart, Helmut Kriegel und Siegfried Pluschkell.

"Wir haben auch einen Putzer, Ekkehard Petsch." Er muss sich noch um die Fassade kümmern, alles andere ist so weit fertig. "Wenn er damit durch ist und wir das Gerüst nicht mehr brauchen, wird die Mundartbibliothek eingeräumt", sagt Thelen. Sie bekommt - von außen betrachtet - das rechte Schaufenster. Im linken steht schon ein Webstuhl, wie er am Niederrhein früher benutzt wurde, Geschenk der Familie Pauen.

"Zeitweilig lebte die Hälfte der St. Töniser Bevölkerung von der Weberei", sagt Thelen. Direkt hinter der ersten Wand wird die Rixen-Ecke eingerichtet. Sie erinnert an die letzte der ehemals sieben St.Töniser Brauereien, mit der Original-Zapfanlage aus Haus Rixen. "Hier, ein schöner Gag!" Thelen weist auf das Typen-Schild des Herstellers, benannt nach einem Namensvetter aus Köln Niehl.

An der Wand hinter der Theke lehnt ein Regal, das noch aus dem vorherigen Porzellanhaus Dahmen stammt, "in das kommt die Sammlung der Rixen-Gläser." Eine Ecke weiter steht in einer spitzwinkligen Ecke ein starker Metallrahmen. "Da kommen Stuhllager und Garderobe rein", verborgen hinter Falttüren. Das Heimathaus soll Veranstaltungen dienen, die erste Ausstellung "St. Tönis im Maßstab" beginnt mit der Eröffnung am 5.April. Die Galerie-Leisten, an denen altes Kartenmaterial gehängt wird, liegen parat.

Das Heimathaus kann auch von Firmen und Vereinen genutzt werden, "wenn sie Jubiläen feiern". So hat sich bereits die Feuerwehr für 2009 angesagt, und die AWG, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Miete wird nicht erhoben, nur ein Spendenschwein aufgestellt. "Das habe ich schon zu Hause stehen", so Thelen.

Finanziert wurde das Haus aus dem Vermögen des Vereins. "Das ist über die Jahrzehnte zusammengekommen, weil wir den Heimatbrief immer persönlich rund gebracht haben." Das eingesparte Porto wurde auf die hohe Kante gelegt.

Heimathaus Das "Antonius" des Heimatbundes St. Tönis, Antoniusstraße 6, wird am 5.April, 11.30 Uhr, mit der Schau "St.Tönis im Maßstab, alte und neue Ansichten auf Landkarten, Ortsplänen und im Modell" eröffnet.