Geschichte: Tumult beim Spiel gegen Willich

Jubiläum: Nach dem Zweiten Weltkrieg fehlte es an Trikots, Schuhen und Bällen. Josef Baues wurde 1953 Ehrenvorsitzender des SC.

Schiefbahn. Auch während des Zweiten Weltkrieges wurde von den einquartierten Soldaten in Schiefbahn Fußball gespielt. Erst im Herbst 1944, als die Front näher rückte, machten die alliierten Flugzeuge das Spiel im Freien unmöglich. Ein Jahr zuvor hatte Willi Töller den einberufenen Josef Baues als Vorsitzender abgelöst.

Kurz nach dem Krieg fand am 18.August eine Versammlung im Vereinslokal Karl Holtz statt. Die 58 überwiegend jungen Teilnehmer, die auf die Ausübung des Fußballsports drängten, wählten wieder Josef Baues zum Vorsitzenden. Ihm zur Seite standen: Franz Breuer (2. Vorsitzender), Peter Tillmanns (Geschäftsführer), Willi Jacobs und Fritz Heikamp (Kassierer).

Nach etlichen Verhandlungen genehmigte die Militärregierung die Aufnahme des Spielbetriebes. Es fehlten Trikots, Bälle, Schuhe und vieles mehr. Es musste improvisiert werden; dafür sorgten Willi Schaath, Jakob Jansen und Josef Heisters. Mit fünf Teams wurde in die Saison 1945/46 gestartet. Der SC Schiefbahn belegte Platz zwei. Ein später sprang bei zwölf Vereinen der dritte Rang heraus.

Ende 1947 war der Mitgliederstand auf 180 gestiegen. Die 1.Mannschaft führte in diesem Jahr bis zum letzten Spieltag die Tabelle an. Der Aufstieg in die Bezirksklasse wurde aber dann durch eine unglückliche 0:1 Niederlage gegen FC Hüls verpasst. Unter anderem hatten die SCler Lang, Damas, Verlack und Köntges Krieg und Gefangenschaft überlebt. Um sie scharten sich die jungen Spieler wie Josef Heisters, Hans Stinnertz, Albert Bertzen, Willi Schaath, Josef Thyssen oder Heinz Plischka. Sie spielten 1949 in der 1. Mannschaft.

Unvergessen waren schon damals die harten Auseinandersetzungen bei den Lokalderbys gegen Willich. Zu Tumulten kam es bei einem Freundschaftsspiel im Januar 1949 an der Willicher Ackerstraße, das die Schiefbahner vor 600Zuschauern mit 1:2 verloren. Auch in den Folgejahren blieben diese Begegnungen brisant.

Die A-Jugend des SC holte sich 1951 die Gruppenmeisterschaft. Spannend verlief auch die Saison 1952/53: Die Reserve hatte sich schon früh die Meisterschaft geholt. Die 1. Mannschaft benötigte beim letzten Spiel in Osterath nur noch einen Punkt, um sich Platz zwei und damit den Aufstieg zu sichern. Wie auch in späteren Jahren stand das Glück nicht auf Schiefbahner Seite. Gegen Osterath wurde 0:4 und bei einem weiteren Entscheidungsspiel 0:5 verloren. Der damals erfolgreiche Spielertrainer Josef Ester zog sich eine Meniskusverletzung zu und musste seine sportliche Laufbahn beenden.

1953 wurde Josef Baues zum Ehrenvorsitzenden. Er hatte fast vier Jahrzehnte den Verein geführt. Ihn löste Fritz Weber ab. Unter anderem mit einer Festveranstaltung wurde 1958 das 50-jährige Bestehen gefeiert. Dabei wurde Josef Baues für seine 50-jährige Zugehörigkeit zum SC ausgezeichnet.

Nur kurze Zeit später trat der der gesamte Vorstand zurück. Nach den Neuwahlen wurde Willi Schaath 1. Vorsitzender, sein Stellvertreter war Heinrich Holzapfel, Peter Rosellen wurde Schriftführer und Hubert Einköther 1.Kassierer.

1960 kam ein Mann an die Spitze des Vereins, der den SC über 33 Jahre führte und mit ihm noch nie da gewesene Erfolge feiern konnte: Karlheinz Schmitt.