Justiz: Altpapier - Ermittlungenlaufen noch

Firma Gerke hat Akteneinsicht beantragt.

Willich/Tönisvorst. Noch nicht abgeschlossen ist das Ermittlungsverfahren wegen Unterschlagung, das die Staatsanwaltschaft Krefeld gegen den Tönisvorster Müllentsorger Gerke eingeleitet hat. Die Justizbehörde war aktiv geworden, nachdem die WZ über Unregelmäßigkeiten bei der Altpapierentsorgung in der Stadt Willich berichtet hatte. "Die Firma hat mittlerweile über einen Anwalt Akteneinsicht gefordert", erklärte Oberstaatsanwalt Hans Dieter Menden auf Anfrage.

Kriminelles Handeln ausgeschlossen

Der Müllentsorger hatte über Jahre eingesammeltes Altpapier aus Willich direkt vermarktet und die vertraglich vereinbarte Abrechnung über den Kreis Viersen umgangen. Firmenchef Hermann-Josef Gerke hatte dies mit einem Logistikfehler erklärt: Die Altpapierfahrer aus Neersen seien von seinen Disponenten zur falschen Sammelstelle geschickt worden. Planmäßiges oder gar kriminelles Handeln hatte der Gerke-Anwalt ausgeschlossen.

Insgesamt bezifferte die Viersener Kreis-Verwaltung den Schaden auf 200000Euro, wovon etwa 150000 Euro auf die Stadt Willich entfielen. Gerke hatte das Geld sofort zurückgezahlt, als die Sache aufflog, weshalb die Stadt auf eine Anzeige verzichtete.