Brauchtum: Blau-Weiße Herrlichkeit am Schützenplatz

Viele Zuschauer erlebten Feiern und Parade in Clörath-Vennheide mit.

Clörath-Vennheide. Er wohnt direkt neben dem Schützenplatz. Was lag da näher für Heiner Schmitz, als Schützenkönig von Clörath-Vennheide zu werden. „Damit habe ich mir auch ein Geburtstagsgeschenk gemacht“, sagte Schmitz, der im September 50 Jahre alt wird. Seine Regentschaft prägte das Bild im Zelt: Da er den Böllerschützen angehört, die es bajuwarisch lieben, treten die Königin und die Ministerinnen ebenso wie die Hofdamen in Dirndln auf. Und das Zelt ist blau-weiß geschmückt.

Strahlend blau zeigte sich Sonntag auch der Himmel. Während es vor ein paar Jahren vorkam, dass gestandene Schützen auf der Tribüne wegen der Hitze kollabierten, bestimmten Sonntag eher dicke Jacken das Bild bei den zahlreichen Zuschauern.

Die Paraden in Clörath-Vennheide sind bekanntlich immer besonders bunt: Neben den klassischen grünen Jägeruniformen gibt es Schottenröcke, Männer in Frack und Zylinder, Fahnenschwenkerinnen, kleine und größere Musketiere — und von den eigenen 160 Schützen sind gut drei Dutzend Mädchen und Frauen. Das Regiment ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Marschierer gewachsen. Das liegt an den neuen Kinder- und Jugendgruppen „Musketiere 2013“ und „Muntere Jonges“.

Die Entscheidung, den Schützenfestfreitag neu zu gestalten, sollte sich als richtig erweisen: Erstmals lautete das Motto nicht mehr „Clörath brennt“, stattdessen hatte die St. Johannes Schützengesellschaft 1662 Clörath-Vennheide zur „Echt Kölsche Nacht“ eingeladen und „De Fruende“ engagiert. Während bei „Clörath brennt“ zuletzt immer knapp 500 Besucher waren, kamen nun rund 100 mehr.

Heiner Schmitz, von Beruf Braumeister, hat vor allem die Sektempfänge bei den einzelnen Zügen genossen. „Trotzdem schmeckt mir Alt-Bier besser als Sekt.“

Was ihm ebenfalls „schmeckte“: Dass ihn die drei Böllerschützen Achim Koy (Königsoffizier) sowie Gregor Manns und Peter Rübner als Minister so tatkräftig unterstützen. Dafür gab es Sonntag einen Königsorden. Präsident Markus Herold stellte fest, dass das Rauchverbot im Zelt strikt eingehalten wurde. Bezüglich des Vogelschusses am Montag ist er optimistisch: „Wir haben bisher immer einen König gefunden.“ Ab 17 Uhr wird er an der Schießanlage Reiherweg ermittelt, 20.30 Uhr ist die Krönung im Zelt.