Stadtgeflüster: Rollende Redaktion - Gaudi mit Gouda in Anrath
Tempo, Spaß und Bewegung steckt in Meldungen dieser Geflüsterwoche.
Willich/Tönisvorst. Der Rubel rollt in Europa nicht mehr so gut. Der Gouda schon besser. Beim Aktionstag der Johannesschule für Europa hat WZ-Redakteurin Kerstin Reemen in der Anrather Fußgängerzone die Probe aufs Exempel gemacht. Am Stand der Niederlande trat sie gegen Schüler Fatih an, den Meister im einhändigen Käselaib-Rollen um fünf Pylonen. Fatihs gelber Reifen rollte viel besser, weil wesentlich geschickter und schneller angetrieben durch Parcours und Ziel. Im direkten Duell war der Zwölfjährige unschlagbar. Einziger Trost für die rollende Redakteurin: „In meiner Altersklasse Ü 40 habe ich das Rennen gewonnen.“
Der frühe Vogel fängt den Wurm — sagt man. Gilt das auch im übertragenen Sinn? Die Tönisvorster Wagenbauer, das sind die Clubs, die an der Industriestraße in St. Tönis ihre Karnevalswagen zusammenbauen, geben jetzt schon mal den Termin für ihr Oktoberfest bekannt. Das steigt am 21. September just in der Wagenbauhalle. Zünftig bayrisch soll’s dabei zugehen. Damit dies gewährleistet ist, haben die Organisatoren schon mal geübt — in der Bayernstube an der Schelthofer Straße traf man sich und genoss freies Essen und Trinken. Der Wirt hatte sich nicht lumpen lassen. Wie sich das jetzt auf das Oktoberfest auswirkt? „Keine Ahnung“, sagt der Stadtflüsterer. Lassen Sie sich überraschen.
CDU-Ratsherr Dieter Lambertz und seine Anrather Parteifreundinnen Brunhilde Bonat und Petra Demmer schauten sich vor einigen Tagen die Fortschritte bei der Umgestaltung des Anrather Ortskerns an. Dabei ließen sie es sich nicht nehmen, auch das Gelände der ehemaligen Gaststätte Knabben zu betreten, auf dem bis August der Rohbau eines Hauses stehen soll, in dem Bürgerverein und Begegnungsstätte eine neue Heimat finden werden. Im Moment sieht es dort aber noch etwas wüst aus, was die drei Politiker nach dem Termin an ihren Schuhen ablesen konnten: Dicker grauer Matsch hatte sich an den Sohlen festgesetzt.
Bleiben wir noch kurz in Anrath: Wie Ratsherr Dieter Lambertz versichert, haben die Archäologen auf der Baustelle an der Kirche bislang noch keinen „römischer Ritter in voller Rüstung“ entdeckt. Lambertz selbst rechnet allerdings damit, dass in Kürze zehn Schädel freigelegt werden. Die seien schon bei der letzten Umgestaltung entdeckt und dann in der Nähe der Kirchenmauer wieder „beigesetzt“ worden.
Shamsudin Achmadow ist den Vorstern sicher noch in bester Erinnerung: Beim Markt „Kunst, Kultur und Kulinarisches“ saß er erst kürzlich auf dem dortigen Marktplatz und hat die Besucher auf seinem Zeichenblock porträtiert. In diesen Tagen beginnt er eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Das Ungewöhnliche daran: Der aus dem Kaukasus stammende Künstler ist Muslim. Als solcher müsste er eigentlich nach Mekka pilgern, doch als politischer Flüchtling in Deutschland fehlten ihm dafür die notwendigen Papiere, erzählte der 54-Jährige der WZ. Daher habe er sich dazu entschlossen, stellvertretend den christlichen Pilgerpfad zu gehen. Innerhalb der EU kann sich Achmadow frei bewegen.
Es war ein wenig Eigenlob im Spiel: „Der Rundbrief ist sehr umfangreich — auch das zeigt, wie lebendig unsere Kirche ist. Toll!“ So klang das beim evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen, was die Pdf-Version der Veröffentlichung betraf. Vielleicht war genau das der Grund, warum ab Seite 6 des Rundbriefes Satzanweisungen auftauchten. „Formatiert, Schriftart: Fett“ und ähnliches. Eines muss man der Redaktion des Blattes aber neidlos lassen: Innerhalb von acht Minuten rief die zuständige Öffentlichkeitsarbeiterin den Brief zurück. Und wiederum nur eine halbe Stunde später kam das korrigierte Exemplar. Chapeau.
Nachdem die 1. Handball-Mannschaft des TV Vorst in einem roten Londoner Bus mit einer Ehrenrunde sich bei Fans und Sponsoren für Saison und Aufstieg bedankt hat, ist sie abgehoben — im besten Sinne verstanden. Sie ist am frühen Donnerstag nach Ibiza geflogen. Das neue Oberligateam traf sich am Vorabend zum Pizzaessen, ging danach ins Kempener Kino und gegen Mitternacht in die Vorster Vereinskneipe. Dort feierte man durch und fuhr anschließend direkt zum Flughafen. Auf Ibiza erholen sich die Sportler vom vielen Feiern und tanken Kraft für die neue Saison in der Oberliga. Die Vorster sind in ihren grünen Aufstiegshemden „Mission Aufstieg erledigt“ als Team gut zu erkennen.
Freitagabend hat Gastronom Stefan ReepenGeburtstag gefeiert. Er ließ die Band „Augenblick“ in der Fußgängerzone vor seinem Café spielen. Mehr als 100 Gäste waren dort, alle saßen draußen und genossen den halbwegs lauen Abend. Stefan Reepen war total happy. „Besser kann man seinen Geburtstag nicht feiern“, sagte der jetzt 48-Jährige.
Bürgermeister Mezulis ist gerade in Smiltene zum Bürgermeister für die nächsten vier Jahre wiedergewählt worden. Hildegard Herber-Spahn und Wolfgang Brock vom Deutsch-lettischen Freundeskreis haben Ainars Mezulis zur Wiederwahl gratuliert.