Bunte Popart – zarte Porträts

Bilder der Hobbykünstlerin Birgit Commans sind nächste Woche in Anrath zu sehen. Die Art der Malerei und die Motive unterscheiden sich gewaltig.

Anrath Bilder soweit das Auge reicht. Im Flur und Treppenhaus hängen verschiedene Herzen mit Zitaten, in der Küche zieren gemalte Kaffee- und Cappuccinotassen die Wände und im Wohnzimmer geht es modern zu. Ein Akt steht auf der Staffelei zur oberen Treppe und im Spitzboden schließlich stapeln sich die Werke an den Wänden. Teilweise sind sie schon in Schutzfolie verpackt.

"Die gehen mit zu meiner nächsten Ausstellung bei Agnes Rolshoven im Oktober", erklärt Birgit Commans, während sie schwungvoll einen ersten Strich auf eine noch weiße Leinwand aufträgt. Der Spitzboden ist ihr Domizil. Inmitten von fertigen Bildern, Leinwänden, Farbtuben und Pinsel fühlt sich die 45-jährige Anratherin am wohlsten. Malen ist ihr liebstes Hobby.

"Zu sehen, was es wird, das empfinde ich als ungeheuer spannend. Man lässt sich auf etwas Neues ein und guckt, was daraus wird", schwärmt Commans. Neben Acryl auf Leinwand sind es Zeichnungen mit Kohle, die unter ihren Händen entstehen. Die Art der Malerei und die Motive unterscheiden sich dabei gewaltig. Bunte Popart-Bilder mit ausgeprägten Konturen neben zarten Porträts und Blumenbildern, mal in kräftigen Tönen, dann wieder in zarten Farben.

"Ich probiere gerne etwas aus", verrät die Anratherin. Zu dem Popart-Bild mit dem silbrigen Delfin und dem kontrastreichen Frauenkopf inspirierte sie eine eigene Begegnung mit einem Delfin. Die vielen Lavendel- und Mohnbilder dagegen entspringen ihrer Vorliebe für diese Pflanzen. Los ging’s mit Malerei vor drei Jahren. "Eigentlich wollte ich nur ein paar Bilder für meine Küche malen, weil ich nichts gefunden hatte, was mir hundertprozentig gefiel", erinnert sich Commans.

Als Kind habe sie Bauernmalerei gemacht und als die eigenen Kinder klein waren, stand Stoffmalerei auf dem Programm, aber das Malen auf Leinwand war eine ganz neue Erfahrung für die Anratherin. "Ich habe mir Vorlagen gesucht und die ersten Bilder entstanden", berichtet Commans.

Es kam, wie es kommen musste: Nachbarn sahen die Bilder und fragten nach, ob sie nicht auch so etwas für sie malen könnte. Die Arbeiten der zweifachen Mutter kamen an. "Am Anfang habe ich einfach nur so gemalt. Mittlerweile habe ich einige Kurse besucht und die verschiedenen Maltechniken gelernt", erzählt die Versicherungskauffrau.

Durch die diversen Kurse ist auch eine reine Frauenmalgruppe entstanden, die sich einmal im Monat bei einer Kunsttherapeutin in Viersen trifft und dort malt. "Zur Gruppe gehört unter anderem eine Bühnenbildnerin vom Theater, von der wir alle sehr viel lernen", erzählt Commans. Alles klappt dabei nicht auf Anhieb. "Als mein Mann Michael mein erstes Selbstporträt gesehen hat, hat er schon geschmunzelt", gibt die engagierte Hobbymalerin freimütig zu.