Deutsch-Lettischer Freundeskreis Willich Keine Mitgliedschaft für AfD-Mitglieder

Willich · Die AfD stehe für europäische Trennung, so der Deutsch-Lettische Freundeskreis für Einigung. Darum sei eine Mitgliedschaft im Verein und der Partei nicht möglich.

 Einig beieinander: Die Flaggen Lettlands, der EU und Deutschlands. Der Deutsch-Lettische Freundeskreis stehe für die Europäische Einigung und damit gegen die AfD.

Einig beieinander: Die Flaggen Lettlands, der EU und Deutschlands. Der Deutsch-Lettische Freundeskreis stehe für die Europäische Einigung und damit gegen die AfD.

Foto: Uwe Schummer

(svs) Die Frage, ob die AfD eine normale Partei des politischen Spektrums ist oder eine verfassungsfeindliche Vereinigung, spaltet derzeit die Gesellschaft. Laut Umfragen steht sie aktuell bei rund 20 Prozent. Für den Deutsch-Lettischen Freundeskreis (DLFK) ist diese Frage seit der vergangenen Woche deutlich beantwortet: Bei der Mitgliederversammlung entschied der Verein einstimmig, dass es keine Mitgliedschaft für Personen geben wird, die gleichzeitig AfD-Mitglieder sind. Für den Ex-CDU-Bundestagsabgeordneten und zweiten Vorsitzenden des Vereins, Uwe Schummer, ein folgerichtiger Beschluss. „Unser Verein hat sich der europäischen Einigung verschrieben. Wir wollen Menschen über Staatsgrenzen hinweg zusammenführen und nicht trennen. Die AfD ist ihrem Kern nach europafeindlich und steht für Ausgrenzung. Damit vertragen sich die Mitgliedschaften auf elementarer Ebene nicht. Wer Mitglied in dieser Partei ist, der kann nicht gleichzeitig für die Gedanken des DLFK stehen“, betont der ehemalige CDU-Abgeordnete, der auch für eine strikte Abgrenzung seiner Partei zur AfD, die vieldiskutierte „Brandmauer“, steht. Er ergänzt: „Ich halte es auch für wichtig, dass nicht nur die Parteien, sondern auch die Zivilgesellschaft deutlich machen, dass hier kein Platz für diese völkisch-braune Soße ist. Das betrifft Vereine, aber auch Gastronomen oder andere Gruppen. Wir müssen zeigen: Hier bekommt Ihr kein Bein an die Erde“, betont Schummer, der als ehemaliger Vorsitzender der Jugendorganisation der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft dem linken Flügel der CDU zuzuzählen ist.

Auch für den ersten Vorsitzenden des DLFK, Andreas Winkler, ist der Beschluss richtig. „Wir stehen für ein geeintes, friedliches und kooperatives Europa. Die historische Chance, Europa friedlich neu zu ordnen, haben wir 1989 bekommen. Wir halten an diesem Gedanken fest und sind der Überzeugung, dass es uns in Europa besser geht, wenn wir eine geschlossene, friedliche Einheit bilden, als wenn jeder für sich agiert. Die geografische Lage Deutschlands mitten im Kontinent macht es nötig, mit anderen zusammenzuarbeiten“, betont er. Die Zeiten von Großmachtfantasien seien vorbei. „Die haben nur Tod, Leid und Zerstörung gebracht. Dafür steht die AfD. Wir als DLFK stehen für das genaue Gegenteil: Freunschaft, Kooperation und Einigung“, betont er. Der Verein möchte darum den Tag der Deutschen Einheit, der auch die europäische Einigung über den eisernen Vorhang hinweg einschließe, mit einem politischen Frühschoppen begehen. Dafür lädt der DLFK für den 3. Oktober, ab 11 Uhr ins Kudl, Hauptstraße 81 in Neersen, ein.

(svs)