Gelebte Städtepartnerschaft Willich und Smiltene wollen in der Ukraine helfen

Neersen · Eine Willicher Delegation vermittelt erste Impulse des bürgerschaftlichen Zivilschutzes in der lettischen Partnerstadt Smiltene. Im kommenden Jahr soll ein Gegenbesuch stattfinden.

Eine Delegation aus Willich reiste nach Smiltene. Zivilschutz war das Hauptthema.

Foto: Deutsch-Lettischer Freundeskreis

(svs) Drei Jahre Corona-Pause haben die gemeinsamen Aktionen des Deutsch-Lettischen Freundeskreises zwar gebremst, aber nicht gestoppt. Mit dem Deutsch-Lettischen Forum in Willich, im Frühjahr dieses Jahres, wurde der Kontakt wieder intensiviert. Eine lettische Delegation blieb in der Folge noch eine Woche länger und besuchte Pflegeeinrichtungen in der Stadt. „Es war so ein bisschen die Rückkehr zur Normalität, der Auftakt dazu, wieder wirklich persönlichen Kontakt haben zu können“, beschreibt der stellvertretende Vorsitzende des Deutsch-Lettischen Freundeskreises, Uwe Schummer.

Im Juli dann reiste eine Willicher Delegation in die Partnerstadt. „Da ging es vor allem um eine Zusammenarbeit und gegenseitiges Lernen im Zivilschutz. Unsere Freunde in Lettland sind von den Vorgängen in der Ukraine sehr viel unmittelbarer betroffen. Sie haben eine Grenze mit Russland und können teilweise Panzer wirklich sehen“, erzählt er. Da sei der Wunsch nach Bevölkerungsschutz sehr ausgeprägt.

„Zugleich kennt Lettland historisch aus der Sowjetzeit heraus kein bürgerschaftliches Engagement. Dort war ja alles staatlich. Einrichtungen wie unsere Freiwillige Feuerwehr sind für sie darum hochinteressant“, betont der ehemalige Bundestagsabgeordnete.

Vom Bürgermeister Smiltenes, Edgar Avotins, sei dann der Impuls gekommen, mit einer Region in der Ukraine zusammenzuarbeiten. „Eine weitere Städtepartnerschaft ist im Moment nicht realistisch, wir haben ja gerade erst Marugame dazu bekommen. Aber wir wollen gemeinsam mit einer Region im Kriegsgebiet zusammenarbeiten. Hier wollen wir dann auch die Action Medeor mit einbeziehen, zu der ich als ehemaliges Beiratsmitglied beste Kontakte habe. Das sind die Profis“, betont Schummer.

Das Jahr 2023 habe in der Kooperation der Partner im Zeichen der Pflege gestanden. „Im Frühjahr 24 soll sich eine Delegation aus Smiltene unseren Zivilschutz ansehen. Das wird das Jahr des Zivilschutzes“, schließt er.

(svs)