Freude über Flughafen-Aus – Sorge ums Jugendheim No. 7

Bürgerrunde: Neersener CDU diskutierte aktuelle Themen.

Neersen. Der Abend begann mit einer Neuigkeit für fast alle Neersener: Die Anträge für den Flughafenausbau Mönchengladbach sind ein für alle Mal vom Tisch. "Weder die Verlängerung auf 2320 Meter noch auf 1850Meter wird es geben", berichtet Ferdinand Lutter vom Bürgerverein Fluglärm. Zur letzten Bürgerrunde des Jahres hatte die CDU am Montagabend ins Kaffeechen in Neersen geladen.

Auch die Angst vor einem Ausbau des Landeplatzes Mönchengladbach für Geschäftsflieger ist den Bürgern mit der Rücknahme des Antrags auf eine kürzere Startbahn genommen. Ein neues Terminal in Düsseldorf und die Bestrebungen kleinerer Flughäfen im Ruhrgebiet lassen Mönchengladbach weit in den Hintergrund rücken.

Dann folgte ein weit unangenehmeres Thema. "Was hat das Jugendzentrum No. 7 mit der Misshandlung an dem behinderten Neersener Bürger zu tun?" Diese Frage erregte die Anwesenden. Nanette Amfaldern, Mitglied des Heimrates No. 7, konstatierte: "Gar nichts!" Zwar hätten sich die Jugendlichen, bis auf einen alle Neersener, in dem Jugendfreizeitzentrum aufgehalten, doch eine direkte Verbindung zum Geschehenen gebe es nicht.

"Das No. 7 holt Jugendliche von der Straße", erklärte Amfaldern. Mit sinnvollen Beschäftigungen suche man, die jungen Besucher zu unterhalten. Nach den bedauerlichen Vorfällen seien nun die Konzepte der Streetworker, Jugendheime, des Ordnungsamtes und der Polizei vom Jugendhilfeausschuss eingesehen worden. Man wolle Konzepte erarbeiten, die die Jugendarbeit verbessern, damit das Geschehene ein Einzelfall bleibt.

"Es gilt zu betonen, dass wir das No. 7 nicht schließen wollen", machte Heinz Amfaldern, Leiter der Neersener Bürgerrunde, deutlich. Dies wäre ein Weg in die ganz falsche Richtung. Wenn einigen Jugendlichen von heute sinnvolle Beschäftigung fehle, dürfe man ihnen nicht auch noch die wenigen Anlaufpunkte, die scheinbar nicht mehr in der Familie lägen, wegnehmen.

Den Abschluss des Abends bildeten die Pläne für das Autobahnkreuz Neersen. Im speziellen ist die Cloerbruchallee betroffen. Die jetzigen Pläne für den Autobahnausbau enden an der Fußgängerbrücke über die Fahrbahn. Die Anwohner warten nun auf das neue Planfeststellungsverfahren, damit sie nicht mehr im Ungewissen sind. Matthias Hendriks stellt jedoch ernüchtert fest: "Da dies eine Landesentscheidung ist, hat die Kommune darauf nicht viel Einfluss."