Schiefbahn/Neersen: Abschied von St. Bernhard

Ehrung: Pater Andreas Petith, Schulseelsorger an St. Bernhard, hat die Ehrenplakette der Stadt erhalten.

<strong>Schiefbahn/Neersen. Die Verbindung zum Gymnasium St. Bernhard in Schiefbahn wird sich nicht so schnell lösen. Das wurde am Mittwochabend bei der Ratssitzung deutlich, in der Bürgermeister Josef Heyes die Ehrenplakette der Stadt an Pater Andreas Petith verlieh. Gleichzeitig verabschiedete er dessen Ordensgemeinschaft, die Hünfelder Oplaten, als Träger der Schule. Sie haben sie in 61 Jahren von einer winzigen Missionsschule zum Gymnasium mit 1300 Schülern auf- und ausgebaut.

Begonnen hatten die Patres am 2. September 1945, am 16.Oktober fand die erste Unterrichtsstunde statt, 1960 wurde St.Bernhard als altsprachliches Gymnasium staatlich anerkannt. Erst seit 1971 werden auch Mädchen an der Schule aufgenommen.

Dass im Kreise ihres Ordens nicht mehr so viele personelle Kräfte zur Verfügung standen wie nach dem Krieg, wurde spätestens 1993 deutlich, als Helmut Schell der erste weltliche Schulleiter wurde. Aus personellen und finanziellen Gründen haben die Oplaten zum 31. Juli dieses Jahres das St. Bernhard-Gymnasium an die Malteser übergeben.

Pater Andreas Petith war seit 1993 Seelsorger der Schule, und führt dieses Amt auch jetzt noch aus. "Einmal in der Woche, mittwochs, bin ich vormittags in Schiefbahn." Dann hält er in der ersten Stunde die Schulmesse. Auch bei den Kennenlern-Tagen für die fünften Klassen und den Tagen der religiösen Orientierung in der neunten Klasse ist er dabei. In den Wochen vor den Hochfesten, wie jetzt vor Weihnachten, bietet er Frühschichten eine Stunde vor Unterrichtsbeginn an.

Unter der Woche leben hier Menschen, die aus dem Osten kommen, um hier zu arbeiten. "Vor allem aus Brandenburg. Da ist eine große Not, die es zu lindern gilt", sagt Pater Petith. Bei der Verleihung der Ehrenplakette sieht der 51-Jährige sich als Stellvertreter "in Anerkennung für die Dienste des Ordens." Weil er noch immer vor Ort ist, sei es "nahe liegend, dass man sie mir gibt".

Die Tätigkeit als Schulseelsorger würde er gern wieder in demselben Maß ausüben wie in der Zeit zwischen 1993 und 2006. "Wir haben so tolle Schüler an St.Bernhard", sagt er. Die Verbindung wird sich nicht so schnell lösen.