Schüleraustausch: Pauken an der „Riley High“

Nach vier Wochen in den USA ziehen die 20 Schüler des Anrather Gymnasiums Fazit.

Anrath. Bei den Jugendlichen sind die Eindrücke noch ganz frisch. Vor der Vitrine im Flur des Lise-Meitner-Gymnasiums schwelgen sie in Erinnerungen. Dort werden die außergewöhnlichen Souvenirs der Reise ausgestellt. Doch das, was ihnen am Austausch am besten gefallen hat, passt in kein Handgepäck: Die Amerikaner und ihre nette, offene Art. Nach vier Wochen in den USA sind 20 Schüler des Lise Meitner-Gymnasiums nun nach Deutschland zurück gekehrt.

"Die Zuteilung zu den Gastfamilien war optimal", sagt Franziska Schrömbges. "Fast in allen Fällen passten amerikanische und deutsche Schüler sehr gut zueinander." Als besonders positiv wurde auch das Familienleben empfunden. Die Regeln waren lockerer als erwartet, und oft wurde spontan etwas unternommen. Die familiäre Situation war der deutschen sehr ähnlich, doch vor allem im Schulalltag fielen einige Unterschiede auf. So gab es an der Riley High School ein großes Aufgebot an Sicherheitspersonal, das sich um die Durchsetzung schulinterner Regeln kümmert.

So erzählt Jana Cattien von ihrem Erlebnis kurz vor dem Homecoming-Fest, zu dem man üblicherweise kostümiert kommt. "Ich hatte mir also eine Pyjamahose angezogen, und wurde kurzerhand von den Sicherheitsleuten aussortiert und zum Umziehen geschickt."

Während der drei Wochen in South Bend (Indiana) hat sich die Gruppe ihrem neuen Projekt, "Brownfields", gewidmet. Dabei sollten Industriebrachen am Beispiel der Firma Studebaker untersucht werden. Wo früher Autos gebaut wurden, sollte nun eine Recyclinganlage entstehen. "In den USA wird Mülltrennung nicht so groß geschrieben wie bei uns. Deshalb wollen wir für das Vorhaben ein besonderes Bewusstsein wecken", erklärt Lehrerin Iris Edelbrock.

Beim Gegenbesuch im kommenden Sommer soll das Projekt hier fortgesetzt werden, vielleicht im Stahlwerk Becker. Auf den Besuch der amerikanischen Schüler freuen sich die deutschen Jugendlichen schon ganz besonders. Man will die neuen Freunde sobald wie möglich wieder sehen. Entsprechend schwer fiel die Trennung beim Abflug von South Bend. Die vier Tage in New York haben die Schüler bei tollem Wetter dann aber doch genossen. Besonders eindrucksvoll war die Aussicht vom Empire State Building. Man ist sich einig: Die Reise hat sich echt gelohnt.