St. Tönis: Bücherflohmarkt - Simmel und Eco für zwei Euro

Beim Bücherflohmarkt am Schulzentrum konnten Leseratten so richtig stöbern.

<strong>St. Tönis. Der Elternsprechtag ist mal wieder eine Gelegenheit: Der Bücherflohmarkt zugunsten der Schüler-Bibliothek bietet gespendete Bücher zum Kauf. Mehrere Tische sind aufgestellt, darauf locken Bananenkisten, gefüllt mit gut erhaltenen Büchern, in denen Eltern in den Pausen zwischen den Terminen beim Sprechtag stöbern dürfen. "Ein Hammesfahr war auch dabei", sagt Petra Weishaupt, eine von 16 Müttern, die die Bibliothek ehrenamtlich betreuen. In der können die Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums und der Realschule Bücher ausleihen. 3000 Bände stehen ihnen zur Verfügung. Mindestens drei Mütter sind im Einsatz, um in dem riesen Gewimmel in der großen Pause die Ausleihen mit Computer und Scannern zu registrieren. Danach müssen zurückgegebene Bücher wieder einsortiert werden. "Die Mütter sind pünktlich und halten sich zuverlässig an den Dienstplan" berichtet Weishaupt. Die Bibliothek ist Bestandteil der Leseförderung, die an den beiden weiterführenden Schulen betrieben wird. Lehrer lassen sich Bücherkisten zu bestimmten Themen zusammenstellen, um sie im Unterricht einzusetzen. Schüler können sich auch bei der Nachmittagsbetreuung dorthin zurückziehen. Die durchschnittlich 300 Ausleihen pro Woche wertet Weishaupt als Erfolg. Die beiden Fördervereine machten die Einrichtung der Bibliothek möglich, jährlich stellen sie 800 Euro für Neuanschaffungen zur Verfügung. Dieses Budget aufzustocken war die Idee, die hinter dem Flohmarkt steckt. "In einem Jahr haben wir ungefähr 500 Euro eingenommen", freut sich Weishaupt. Die kamen aus dem Verkauf von rund 2000 gespendeter Bücher zusammen. "Unsere Hausmeister sind toll", sagt sie, "die nehmen die Bücher an, solange die Schule auf ist, und das ist meist bis acht Uhr abends der Fall."

Welche Bücher sich für die Bibliothek eignen, wird streng beurteilt

Wenn sich die Bücher für die Bibliothek eignen, behält Weishaupt sie gleich. "Aber da habe ich strenge Qualitätskriterien." Die anderen gehen in den Verkauf. "Wir hatten einen Stand auf der Hochstraße beim Tag des Kindes", berichtet Weishaupt von einer von drei Gelegenheiten im vergangenen Jahr. Beim Elternsprechtag kann man die Niederrhein-Krimis von Leenders/Bay/Leenders für 2,50 Euro erwerben. Soviel nimmt man auch für die gebundenen Exemplare, die Simmels, die Danellas, die Biographie der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross. Paperback-Ausgaben der Rosamunde Pilcher-Romane, Donna Leons venezianische Krimis, Umberto Ecos "Der Name der Rose" bekommt man für zwei Euro. "Bücher, die nach zwei bis drei Verkäufen nicht weg sind, gebe ich an ein Antiquariat", sagt Weishaupt. Sie ist zufrieden mit dem Bücherflohmarkt und will die Aktion fortführen. "Wir nehmen laufend weitere Bücherspenden an", sagt sie. "Alte Hündchen, Sachbücher, Romane, einfach alles." Vielleicht wird dann ja auch ein wieder Buch von Petra Hammesfahr dabei sein.

Die Schulbibliothek

Zielgruppe: Die Bibliothek im Schulezentrum Corneliusfeld steht den Schülern von Realschule und Michael-Ende-Gymnasium zur Verfügung.

Personal: Betrieben wird die Bibliothek von 16 Müttern beider Schulformen.

Ausleihzeit: An allen Schultagen können in der großen Pause Bücher ausgeliehen werden.

Spenden: Bücher können bei den Hausmeistern abgeben werden. Petra Weishaupt holt bei Bedarf auf Bücher ab. Tel: 02151//700822