Schauspiel: Max und Moritz: Alles wird gut

Die Theatergruppe Forstwald spielt Anfang Dezember im Forum Corneliusfeld.

St. Tönis. Die Geschichte geht diesmal gut aus. Max und Moritz werden als Strafe für ihre verhältnismäßig harmlosen Streiche nicht durch die Mühle gedreht und den Gänsen zum Fraß vorgeworfen. Zu sehen ist die Aufführung am 8. und 9. Dezember im Forum Corneliusfeld, jeweils um 14 und 17.30 Uhr. Aufgeführt wird sie von der Forstwalder Theatergruppe, die sich seit 18Jahren dem Kindertheater widmet.

Der Name bezieht sich nur noch auf ihre erste Wirkungsstätte im Forstwald, wo sich die Gruppe 1989 gründete. Später waren die Akteure in Oppum auf dem Dachboden einer Schule untergebracht. "Aber nach dem Brand im Fichte-Gymnasium wollte man unsere Sachen da nicht mehr haben", berichtet Joachim Pricken, der in der Truppe von Beginn an Regie führt.

Jetzt haben sie ein paar Räume auf einem Firmengelände in St. Tönis gemietet. Paul Bürnrich, Konrektor am Michael-Ende-Gymnasium, gehörte von Anfang an zu ihren Fans und sah nach der Kündigung in Oppum die Chance, die Gruppe nach St.Tönis zu holen. Dort führt sie nun seit zwei Jahren ihre Stücke auf.

Pricken schreibt gegebenenfalls auch die Bücher. So auch bei Max und Moritz. "Mit dem Text von Wilhelm Busch wäre man in zehn Minuten durch." Der Regisseur stellt Max und Moritz Taten nicht einfach als "böse" in den Raum. Die Witwe Bolte zum Beispiel verscherzt es sich mit den Jungs ganz schön. Denn anstatt das nette Angebot der Jungen, ihr die schweren Taschen zu tragen, ebenso freundlich anzunehmen, beschimpft sie die beiden als Taschendiebe.

Nicole Tacken alias Moritz hat schon die grüne Jacke an und trinkt schnell noch einen heißen Kaffee, Lehrer Lämpel sucht seine Pfeife. "Die Fliege fehlt noch", macht Pricken auf einen Fehler im Kostüm aufmerksam. Langsam versammeln sich die Spieler für die erste Szene in dem rund 25 Quadratmeter großen Raum. "Manchmal machen wir Probenwochenenden in der Eifel, da gibt es im Bahnhof Ahrdorf gute große Räume", erzählt Pricken. Sonst sei der Sprung auf die verhältnismäßig riesige Bühne des Forums doch etwas zu groß.

Derweil hört man aus dem Erdgeschoss die Säge. Die ritzt noch nicht die Brücke des Schneiders Böck an, sondern schneidet Latten für die Kulissen zurecht. "Wir bauen der Witwe Bolte ein dreistöckiges Haus", sagt Pricken. Er findet es wichtig, für die Kinderaufführungen auch mit den Kulissen "richtig zu klotzen". Von dem, was die öffentlichen Theater in Sachen Bühne und Kostümen bieten, ist er oft enttäuscht. Kein Wunder: "Wenn die Kinder am Ende des ersten Aktes Rotkäppchen noch nicht erkannt haben, weil die eine Lederhose trägt und kein rotes Käppchen."

Hier kümmert sich seine Frau Susanne um die Kostüme. Schneider und Lehrer brauchen insgesamt fünf. Vier für jede Vorstellung und eins für die Generalprobe. "Ich bin ja anschließend nass", gibt der Schneider zu bedenken. Das ließe sich bis zum anderen Tag vielleicht trocknen, aber ob man die schwarze Farbe wieder rausbekommt, mit der Lämpels Hemd durch die Pfeifenexplosion eingesaut wird, sei fraglich.

Ensemble Max und Moritz wird von der Theatergruppe Forstwald im Forum Corneliusfeld aufgeführt.

Termine: Samstag, 8. und Sonntag, 9. Dezember, jeweils um 14 und 17.30 Uhr.

Eintrittspreis: Die Karten kosten sechs Euro auf allen Plätzen.

Vorverkauf in St. Tönis: Sekretariat des Michael-Ende-Gymnasiums und bei Tigges und Tigges, Friseur und Shop, Ringstraße 12.

Mitmachen Interessenten, die bei der Theatergruppe mitmachen wollen, können sich melden bei Joachim Pricken unter der Telefonnummer 02151-396913.