<strong>Tönisvorst. Dampf im Kessel. So könnte man die Stimmung in der Tönisvorster Stadtverwaltung kurz und heftig charakterisieren. Es geht um Geld. Genauer: Um Prämien, die gezahlt werden sollen. Für die Angestellten. Und wie das bei Prämien so ist: Die einen kriegen sie, andere gehen leer aus. Das sorgt - womöglich - für böses Blut. Das Ganze ist Bestandteil des neuen Tarifvertrages. Der Stadtrat hat der Einführung in seiner letzten Sitzung zugestimmt. Wie funktioniert das System? "Man bildet einen Topf", erklärt Thomas Goßen, Justiziar bei der Stadtverwaltung. Das geschieht hauptsächlich aus dem Urlaubsgeld. Dieses wurde in der bisherigen Form nämlich ersatzlos gestrichen. "Jetzt muss man das verteilen - und das möglichst gerecht", so Goßen. Es gibt zwei Formen von Prämien: die so genannte Basisprämie und die Top-Prämie, das ist nochmal Geld obendrauf.

Für Tönisvorst heißt das: Die Hälfte der Betroffenen bekommt eine Prämie in etwa der gleichen Höhe wie bisher das Urlaubsgeld, ein Viertel bekommt rund 25 Prozent mehr, das restliche Viertel geht leer aus, bekommt also weniger Kohle als bislang.

Die neue Regelung soll spätestens zum Ende des kommenden Jahres greifen. Hier gibt’s offenbar noch einige Abstimmungsprobleme zwischen Verwaltungs-Leitung und Personalrat. Nicht betroffen sind im Übrigen die Beamten. Für diese bleibt zunächst alles beim Alten.

Systemwechsel: Die bisherige Bezahlung nach BAT (Bundes-Angestellten-Tarifvertrag) wurde ersetzt durch TVÖD (Tarifvertrag Öffentlicher Dienst).

Entlohnung: Das neue System sieht eine Bezahlung von Angestellten nach Leistung vor. Das ist im Tarifvertrag zwischen öffentlichen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi so festgelegt.

Gestaltung: Wie der Tarifvertrag gestaltet wird, ist in diesem Fall Sache der Kommunen. Die Stadt Tönisvorst hat sich dafür entschieden, kein Urlaubsgeld mehr auszuzahlen und stattdessen einen Topf zu bilden, aus dem dann Prämien finanziert werden.

Umsetzung: Noch nicht endgültig geklärt ist, ab wann das neue System gilt. Spätestens Ende 2008 soll es jedoch soweit sein.