Konzert: Ein Abend für das Tenor-Saxophon

Volles Haus im Schloss-, pardon Jazz-Keller. Der musikalische Herbst findet viel Anklang.

Neersen. Unter dem Motto "Sax no End" wurde am Donnerstag der Neersener Schlosskeller zum Jazzkeller. Das "Remy Filipovitch Quartett" gestaltete den gemütlichen Abend. Edi Grötzinger, selbst seit über 50 Jahren mit dem Baritonsaxophon aktiv in der Szene, hatte den Willicher Jazzherbst vor sieben Jahren ins Leben gerufen. Und dieser Herbst erfreut sich immer größerer Beliebtheit. So war auch diesmal der Jazzkeller voll besetzt.

Der litauische Saxophonist Remi Filipovitch hat einmal gesagt: "Jazz ist saxophonisiert - tenorsaxophonisiert." So sollte auch genau dieses Instrument den Abend bestimmen. Unter Begleitung von Walfried Böcker am Kontrabass und Rene Marks am Schlagzeug, entfaltete sich das Tenorsaxophon. Den Pianisten Thomas Hufschmidt und Filipovitch verbinden bereits zwei Jahrzehnte musikalische Zusammenarbeit.

Ohne große Worte begann der Abend mit dem bekannten Stück "Have You met Miss Jones". Mit eindrucksvollen Klavier- und Kontrabasssoli war das Publikum schnell erobert. Auch die Schlagzeugeinlagen wurden mit anerkennendem Applaus der Zuhörer belohnt.

"Song Number Two", eine Komposition des Frontmannes Filipovitch, hat noch keinen endgültigen Titel. Doch die stimmungsvollen Töne gefallen. In "Easy Living" konnte die ganze Emotionspalette einer starken Liebe gefühlt werden. Von langsamen melancholischen Passagen wechselte die Stimmung in stürmisch euphorisch, um harmonisch zum Schluss zu gelangen.

Das Stück "Trigance" hatte der Pianist Thomas Hufschmidt einem kleinen Ort in der Provence gewidmet. Schlagzeugdominiert war die Musik von "Just Friends". Eingeleitet wurde sie durch ein emotionales Duell zwischen Saxophon und Schlagzeug. Später wechselten sich alle Instrumente nach Takten des Zusammenspiels mit Soli ab.

Stücke wie "Misty", "Someday my Prince will come" und weitere Kompositionen von Remi Filipovitch rundeten den Abend ab.

Bei einem Glas Wein oder Bier herrschte eine lockere Atmosphäre im Jazzkeller. Mit viel herzlichem Applaus bedankten sich die Zuhörer bei den Künstlern. Auch Vizebürgermeister Hans Kothen war erfreut über den gelungenen Abend.