Jess-Projekt: Schüler wollen weiter helfen

Ein ganzes Jahr haben sich 21Schüler der Johannesschule sozial engagiert. Dafür bekamen sie jetzt die Zeugnisse.

Anrath. "Die Arbeit mit den jüngeren Schülern hat mir viel Spaß gemacht. Als das Projekt an uns herangetragen wurde, habe ich mir direkt gedacht, das ist was für dich. Besser, als nur zu Hause rumhängen", meint Sabrina Heldt. Ein Jahr lang hat die 16-jährige Schülerin im Rahmen des Projektes "Johannesschüler engagieren sich sozial", abgekürzt "Jess", gearbeitet. Für zwei Stunden in der Woche war sie im Schülercafé der Hauptschule ehrenamtlich tätig.

Helfen bei den Hausaufgaben, kochen mit den Kindern, Fußballturniere vorbereiten und vieles mehr standen in dem Jahr an. Zusammen mit ihr nahmen weitere 21 Schüler am Projekt teil. Sie alle arbeiteten in verschiedenen sozialen Einrichtungen, so beim Roten Kreuz, der Caritas und der Willicher Tafel. Nun gab es den verdienten Lohn. Im Rahmen eines kleinen Festaktes überreichte Bürgermeister Josef Heyes den Schülern den Landesnachweis NRW für ehrenamtliches Engagement sowie ein Zeugnis der jeweiligen Einrichtungen, in denen sie gearbeitet haben.

"Das ist schon eine tolle Leistung, die Ihr erbracht habt", lobt Heyes. Er bemerkte dabei, wie wichtig ehrenamtliches Engagement sei. Viele Unternehmer legten bei Einstellungen großen Wert darauf. Mit den beiden Zeugnissen zeigten die Jess-Teilnehmer ihre Qualitäten in diesem Bereich. Schulleiterin Karin Kirchmair hob hervor, dass den Jugendlichen immer nachgesagt werde, sie engagierten sich nicht. "Unser Projekt beweist genau das Gegenteil", betont sie.

"Am besten hat mir die Arbeit zur Vorbereitung des Patientenfests gefallen", erinnert sich Chantal Holt. Die 15-Jährige gehörte ein Jahr zum Caritas-Team. "Es war schön und mein Deutsch hat sich verbessert", erzählt Michel Bargura, der bei der Willicher Tafel im Einsatz war. Neben der eigentlichen Ausgabe ging es per Fahrrad zu den Tafelkunden, um Lebensmittel abzugeben. Alle seien nett gewesen und man habe die Menschen im Laufe der Zeit richtig gut kennengelernt, berichtet der 17-Jährige.

"Ein Jahr durchhalten, das will schon etwas heißen", sagt Marita Gentsch von der Freiwilligen Zentrale. Die war das Bindeglied zwischen Schule und den verschiedenen Organisationen. Schluss ist mit Jess jetzt nicht. Das Projekt gehe in die zweite Runde, so Karin Kirchmair. Aber auch viele der 21 Premieren-Teilnehmer wollen ihren nun schon bekannten Aufgaben treu bleiben. "Wir machen weiter", heißt es von fast allen Jugendlichen.