Friedhoferneuerung: Schützen packen kräftig an
Das marode Holzkreuz auf dem Friedhof in Schiefbahn wird ersetzt.
Schiefbahn. „Schützen helfen“ — das ist in vielfältiger Weise schon lange für die Niederheider St. Johannes Bruderschaft und auch für die St. Sebastianus Bruderschaft Schiefbahn Programm und Verpflichtung. Aktuell geht es bei einem Projekt aber nicht um lebendige und bedürftige Personen, denen man helfen möchte, sondern um einen großen und starren Holz-Korpus auf dem Schiefbahner Friedhof. Am Freitag kamen dort Zimmerleute und Schützen der Sebastianer vorbei, montierten das direkt hinter dem Kriegerdenkmal stehende acht Meter hohe und nicht mehr standsichere Holzkreuz ab.
„In etwa drei bis vier Wochen kommt da ein neues, modernes, ebenfalls etwa acht Meter hohes Kreuz aus Cortenstahl hin. Wir bauen das gerade in unserer Firma“, sagte der Brudermeister der St. Sebastianus Bruderschaft, Manfred Hendricks. Er arbeitet als Projektleiter in der großen Mönchengladbacher Schlosserei Reimann. Sein Chef, Geschäftsführer Jürgen Kreutzer, werde ihm dafür nur einen Selbstkostenpreis in Rechnung stellen. Ebenso die Zimmermänner Josef Kothen (Schiefbahn) und Reinhard Speck (Brüggen-Bracht). Beide sind ebenfalls begeisterte Schützen, Kothen bei „Gut Schuss“ in Schiefbahn, Reinhard Speck bei den „Gebirgsjägern“ in Bracht.
Speck brachte seinen Kranwagen mit, so dass die beiden Zimmermänner und einige ihrer Mitarbeiter, darunter Ralf Höfgen, Torsten Leistner und Patrick Engelmann, sofort mit der Demontage beginnen konnten. Anschließend wurde das Holz für den Transport in handliche Stücke zersägt.
An einigen Stellen waren schon bedenkliche Fäulnisstellen zu erkennen. Mitarbeitern der Stadtverwaltung waren im März schadhafte Stellen und lose Verankerungen aufgefallen. Schnell sicherten die Schützen ihre Hilfestellungen zu. Darunter auch Uwe Kirchkamp, ein Schiefbahner Bauunternehmer, der in den nächsten Tagen ebenfalls für kleines Geld die neue Fundamentplatte macht. Hinzu kamen weitere Geldspenden, um die sich die Schiefbahner Schützen bemühten.
„Schon als ich ein kleines Kind war, hat das Kreuz da gestanden“, erinnerte sich der 56-jährige Brudermeister Manfred Hendricks. Er will jetzt noch mit dem Präses reden, damit der stählerne Nachfolger wahrscheinlich im Mai offiziell eingeweiht und gesegnet wird.