Neuer Streit um Wahlefeldsaal
Bei der Zustellung der neuen Betriebserlaubnis an die Klägerin gab es eine Panne. Die Schützen kritisieren die Stadtverwaltung.
Neersen. Wie geht es weiter mit dem Wahlefeldsaal? Diese Frage stellt sich auch Robert Brintrup, Präsident der St. Sebastianus-Bruderschaft. Mit dem Handeln der Stadtverwaltung ist er in diesem Zusammenhang alles andere als zufrieden.
Die neue, vom 25. Februar datierte Betriebserlaubnis wurde offenbar der benachbarten Klägerin nicht zugestellt. In einer Presserklärung der Bruderschaft sagt Brintrup dazu: „Für die Zustellung lag bis Ende März bei der Stadtverwaltung keine Postzustellurkunde vor. Demnach kann eine Zustellung nicht nachgewiesen werden. Hierdurch wurde die Klagefrist gegen die Betriebserlaubnis um wenigstens einen Monat verlängert und die Feststellung der Rechtssicherheit für die Tagesgenehmigung entsprechend verzögert.“
Nach Auskunft der Technischen Beigeordneten Martina Stall habe der Lebensgefährte der Klägerin die Betriebserlaubnis dann persönlich am 2. April im Technischen Dezernat abgeholt und den Empfang quittiert. Bis zum 2. Mai hat somit die bisherige Klägerin Zeit, eine weitere Klage einzureichen.
„Die betroffene Bruderschaft und mancher Bürger fragen sich, wie es um die Sorgfaltspflicht der Mitarbeiter der beklagten Stadt Willich bestellt ist und welchen Stellenwert die Stadtverwaltung dem einzig verfügbaren größeren Veranstaltungssaal in Neersen trotz anhaltender Saalmisere in der Stadt Willich beimisst“, sagt Brintrup. Martina Stall dagegen kann die Aufregung nicht verstehen. Zwar sei versäumt worden, sich die Rücksendungen der Postzustellungsurkunden frühzeitiger genau anzusehen. Da aber schon die Klage eines Miteigentümers des benachbarten Wohn- und Geschäftshauses vorlag, sei eine Verzögerung des Verfahrens nicht eingetreten.
„vielbeschworene beschworene Solidarität mit betroffenen Bürgern und Vereinen können wir hier nicht erkennen. Wir werden im Vorfeld der Kommunalwahlen angemessen reagieren“, verlautete es dagegen aus dem Vorstand der Bruderschaft. Fragen der Bruderschaft im Zusammenhang mit der nicht verordnungsgerechten Ver- und Entsorgung des Einzelhandels über den Stichweg zum Minoritenplatz seien bisher ebenfalls nicht beantwortet worden.
„Wir lassen uns diese Willkür und die vielen Vorschriften und Auflagen nicht mehr gefallen“, sagte am Donnerstag der 1. Brudermeister der Schiefbahner St. Sebastianus Bruderschaft, Manfred Hendricks, zur Problematik. Daher sei am 14. Mai eine große Protestaktion der Schützenbruderschaften, - gesellschaften und -vereine vorgesehen.
Über das genaue Prozedere findet am Freitag ein Strategiegespräch statt. Daran werden unter anderem der Geschäftsführer des Allgemeinen Schützenvereins (ASV) Willich, Michael Tenberken, der amtierende Schützenkönig Marcus Fadi und der Vorsitzende des Neersener Schützenvereins, Wolfgang Peter, teilnehmen. WD