Willich/Tönisvorst. Der Entwurf liegt vor und ist schon von der Landesregierung abgesegnet. Was er bedeutet, weiß allerdings noch niemand so richtig. Die Gemeindeordnung soll geändert werden. So soll beispielsweise der Bürgermeister künftig alle sechs Jahre gewählt werden, eine Stichwahl aber entfallen. Was bedeutet das für unsere Städte?
Albert Schwarz, Tönisvorsts erster Bürger, begrüßt die Neuordnung der Bürgermeisterwahl. "Das stärkt die Person. Man ist nicht mehr so von der Politik abhängig, wenn eine Wahl nicht mit dem kommunalen Wahlkampf zusammenfällt." Außerdem könne man Projekte nachhaltiger angehen. Die Tatsache, dass dann auch Kandidaten über 68 Jahren gewählt werden können, berühre ihn persönlich nicht. Er höre nach der laufenden Legislaturperiode auf.
Skeptischer ist Willichs Bürgermeister Josef Heyes. "Der große Wurf ist das nicht." Er würde es begrüßen, wenn die Angelegenheit nach wie vor mit der Kommunalwahl zusammen falle. Schon allein wegen der Kosten. Spannend sei die Gemeindeordnung an anderer Stelle. Willich sei künftig schon mit über 50 000 Einwohnern als "große kreisangehörige Stadt" klassifiziert. Dann darf man seine eigenen Radarfallen aufbauen, eine eigene Ausländerbehörde einrichten und eigne Wohnungsbauförderung betreiben. Darüber müsse man im Einzelfall reden, so Heyes. kor