Hausbesitzer zahlen etwas mehr
In Willich gibt es eine Gebührenerhöhung. Am stärksten ist der Anstieg beim Schmutzwasser. Die Müllgebühren sinken dagegen.
Willich. Eine gute Nachricht vorab: Die Steuern werden im kommenden Jahr nicht steigen — die Grundsteuer B war ja erst zum 1. Januar 2015 erhöht worden. Weniger schön: Hausbesitzer werden im neuen Jahr dennoch stärker zur Kasse gebeten.
Kämmerer Willy Kerbusch hatte wie jedes Jahr im Gebühren- und Abgabenausschuss ein Rechenbeispiel vorgelegt: Die vierköpfige Familie Mustermann mit einem kleineren Eigenheim musste in diesem Jahr 1336,23 Euro an Steuern und Abgaben zahlen. Im kommenden Jahr werden es 1384,56 Euro sein. Kerbusch: „Das sind rund vier Euro mehr im Monat.“
Am stärksten steigen die Gebühren für den Schmutzwasserverbrauch, und zwar von 2,28 Euro pro Kubikmeter auf 2,67 Euro — das entspricht einer Erhöhung von ziemlich genau 17 Prozent.
Ein erheblicher Kostenfaktor in diesem Zusammenhang: Die Regenrückhaltebecken sind stark verschlammt. Die Konsequenz: Sie können nicht mehr so viel Wasser aufnehmen. „Für die Entschlammung werden in den nächsten Jahren jeweils Kosten im sechsstelligen Bereich anfallen. Und weil es sich hierbei nicht um Investitionen handelt, schlägt dieser Aufwand jedes Jahr voll auf die Gebühren durch“, gab der Kämmerer zu verstehen.
Die Regenwasser-Gebühr steigt moderat von 0,87 Euro auf 0,97 Euro pro Kubikmeter. Bei der Abfallbeseitigung wird es sogar eine deutliche Entlastung geben: Die Familie Mustermann muss für ihr 80-Liter-Gefäß, das wöchentlich geleert wird, 306,86 Euro bezahlen — in diesem Jahr waren es noch 349,60 Euro.
Die Straßenreinigung wird teurer. Insgesamt handelt es sich hier aber um einen sehr kleinen Betrag: Im Tarif 1 — er sieht eine wöchentliche Reinigung mit der Großkehrmaschine vor — steigen die Kosten pro Frontmeter um gerade mal einen Cent. Der Besitzer eines sieben Meter breiten Reihenhauses muss also künftig pro Jahr ganze sieben Cents mehr bezahlen.
„In Willich lebt es sich immer noch sehr günstig“, erklärte Kerbusch, der selbst in Mönchengladbach wohnt. In der Vitusstadt müsste die Familie Mustermann nicht 1384,56 Euro pro Jahr bezahlen, sondern „2200 Euro und ein paar Gequetschte“.