Neersener Schlosspark: Eine Heimat für Schmetterlinge

Im Neersener Schlosspark soll ein Refugium für Insekten entstehen. Der Naturschutzbund arbeitet dafür mit der Volksbank zusammen.

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Willich. Die Zahl der Insekten und damit auch der Schmetterlinge nimmt dramatisch ab. Grund ist neben einem immer knapper werdenden Nahrungsangebot der Einsatz verschiedenster Pestizide. Diesem Trend soll eine „Schmetterlingsinsel“ im Schlosspark entgegen wirken.

Mit entsprechenden Stauden und geeigneten Sträuchern für Arten wie Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln, Käfer und mehr wird in einer pestizid-freien Umgebung ein Refugium angelegt — und so dem Artenrückgang entgegengewirkt. So sieht der Plan aus, der im nächsten Frühjahr umgesetzt werden soll. Damit dies geschehen kann, muss aber noch die Finanzierung gesichert werden.

Der Reihe nach: Mit der „Schmetterlingsinsel“ im Schlosspark will die Naturschutzbund-Gruppe Willich einen weiteren Naturraum für Schmetterlinge, Insekten und Menschen schaffen, quasi als Ergänzung zu den bisherigen Projekten rund um die Nabu-Umweltstation/Eva-Lorenz-Umweltstation sein. Die entstand 2002 im Zuge der Euroga im Schlosspark Neersen, wurde vom Nabu Jahr für Jahr ausgebaut: Jährlich lernen dort rund 1800 Kinder spielerisch die Natur kennen — und verstehen.

Im Laufe der Jahre entstanden im Umkreis der Umweltstation, so Jack Sandrock, Leiter der Nabu-Gruppe Willich, durch die Organisation in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Naturerlebnisgarten (mit Wildbienenhotel, Backofen, Bachlauf), ein Barfußpfad, ein heimischer Sträucherlehrpfad und weitere Pflanzungen sowie eine mit einem Weidenzaun eingefasste Aktionswiese. In diesem Jahr wurde ein Waldlehrpfad angelegt.

Die neue Anlage — die Stadt stellt die vorgesehene Fläche im Schlosspark zur Verfügung — soll „ökologisch sinnvoll und vielschichtig, zum Beispiel durch verschiedene Bodenstrukturen und Gesteinsformationen, angelegt werden, um Besuchern Anregungen für eigene Gärten und Freiflächen-Gestaltung zu geben. Dazu Sandrock: „Wir wollen die Artenvielfalt fördern, durch Lehrtafeln und Pflanzenschilder sollen Erlebnis- und Lerneffekte für Jugendgruppen und Schulklassen, aber auch für Erwachsene an- geboten werden.“

Beim Projekt ist man trotz großen ehrenamtlichen Einsatzes auf Spenden angewiesen — „für Pflanzen und Sträucher, Steine, Sand für verschiedene Substrate, Material für ein Insektenhotel und Erklärungstafeln mit entsprechenden Ständern“, so Sandrock. Deshalb hat man sich einer Spendensammelaktion („Crowdfunding“) der Volksbank Mönchengladbach angeschlossen. Diese unterstützt den Aufbau der Schmetterlingsinsel bei jeder Einzelspende ab fünf Euro mit zehn Euro zusätzlich. Unter der Internet-Adresse www.voba-mg.viele-schaffen-mehr.de kann jeder per Giropay, Lastschrift oder Kreditkarteneinzug das Projekt unterstützen.

Die Spendesammlung läuft bis Ende Februar, insgesamt 4000 Euro sollen bis dahin zusammenkommen. „Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingt“, sagt Charly Hübner dazu, der die Aktion bei der Stadt Willich betreut. Schon jetzt sei man bei mehr als 30 Prozent der angestrebten Summe. 57 Unterstützer haben sich schon gefunden.