Integration: Turner auf dem Trampolin

Vor fünf Jahren gründeten Petra und Stefan Adomeitis den Kurs für behinderte und nicht behinderte Kinder.

Schiefbahn. Jessi schaut mit großen Augen zu den anderen Kindern. Sie würde so gern mitmachen. Doch Berührungsängste lähmen das Mädchen. Caroline hat die Unsicherheit ihrer Freundin bemerkt. Sie packt die Elfjährige am Arm und hilft ihr aufs Trampolin. Jessi strahlt übers ganze Gesicht. Und hüpft mit.

Für Petra und Stefan Adomeitis sind es solche Momente, die sie für alle Mühen entschädigen. Fünf Jahre ist es her, da gründeten sie den ersten integrativen Sportkurs beim TV Schiefbahn. Ihre Idee: Behinderte Kinder machen mit gesunden zusammen Sport. "Das Besondere dabei ist, dass die Kinder viel voneinander lernen. Die Behinderten schauen sich die sportlichen Übungen bei den Gesunden ab, im punkto Wesen ist es genau umgekehrt", erklärt Stefan Adomeitis.

"Wenn mehr Gesunde mitmachen, ist der Lerneffekt für die Schwächeren größer", erklärt Petra Adomeitis. Gerne würden sie noch mehr Kinder in ihren Kursen aufnehmen. Doch zu wenig Personal und knappe Hallenzeiten zwangen zum vorläufigen Aufnahmestopp. Auch finanziell fehlt es an allen Ecken und Enden. "Ohne Spendenaktionen und die tolle Unterstützung des Vereins wären wir nicht da, wo wir heute sind", sagt Stefan Adomeitis.

Auch die zehnjährige Lea liebt das Trampolin-Turnen. Sie leidet am Down Syndrom. "Lea ist unser Sonnenschein. Einmal haben wir den Kindern gesagt, dass sie auf dem Trampolin lächeln sollen, damit es mit dem Springen richtig klappt. Kurze Zeit später beobachtete Lea die anderen mit sorgenvollem Blick und erklärte, dass sie doch lächeln müssten. Das ist einfach süß!"