Tierhaltung: Ein Haufen kostet ab 15 Euro

Die Ordnungsamtsleiter über Kontrollen, Bußgelder und „Doggybags“.

Willich/Tönisvorst. Egal, ob auf der Wiese, am Wegesrand oder auf Spielplätzen - man begegnet ihnen fast überall in Willich und Tönisvorst: Hundehaufen. Viele Hundehalter lassen das Geschäft ihres Begleiters einfach liegen, anstatt es direkt zu entsorgen.

Eine regelmäßige Reinigung von Wiesen und Wegen durch die Städte gibt es nicht, die Ordnungsämter stellen aber Kontrolleure auf - und die haben ihre liebe Mühe, die Schmutzfinke zu überführen. Während der Ordnungsdienst in Tönisvorst Hundebesitzer zunächst verwarnt, bevor ein Ordnungsgeld zwischen 50 und 100 Euro für die eklige Verschmutzung fällig wird, schreiten die Ordnungshüter in Willich direkt zur Tat. "Wenn Hundehalter von uns erwischt werden, die den Kot nicht wegmachen, müssen sie ein Bußgeld in Höhe von 15 bis 20 Euro zahlen", sagt Martin Zinnel, Willicher Ordnungsamtsleiter.

Bloße Belehrungen reichten offenbar nicht aus. Das weiß auch Wolfgang Schouten vom Tönisvorster Ordnungsamt. "Sobald die Leute die Kontrolleure sehen, pa-cken sie den Hundedreck ein." Auf diese Weise könnte ein Ort blitzeblank gehalten werden - doch sobald der Ordnungsdienst weg sei, stapele sich wieder der Hundekot.

Trotzdem sind in Willich jede Woche Außendienstler in der Stadt unterwegs und kontrollieren vor allem Parks und Grünanlagen bis in die Abendstunden. "Es gibt sogar einen Frühdienst für diese Kontrollen", sagt Zinnel.

Außerdem könnten sich die Willicher Hundehalter in den Stadtteilbüros so genannte "Doggybags" abholen, zu Deutsch: Mülltüten für Hundekot. Doch noch scheinen nicht viele Hundebesitzer davon Gebrauch zu machen.