Schulpartnerschaft: Buntstifte gehen nach Afrika

Neun Willicher Gesamtschüler machen sich auf nach Zogoré.

Willich. "Als ich die Sorgen und Nöte in Zogoré auf Fotos gesehen habe, habe ich gesagt: Mit mir nicht! Wir leben hier meist in Überfluss und den Menschen in Burkina Faso fehlt es an so vielen Dingen." Wenn der 18-jährige Toni Ulrich seine Motivation erklärt, überschlagen sich seine Worte: "Ich will einfach helfen und sicher gehen, dass die Hilfe auch wirklich vor Ort ankommt".

Toni Ulrich ist einer von neun Willicher Schülern, die am Montag für acht Tage in Willichs afrikanische Partnerstadt fliegen. Dort werden die Schüler in Kleingruppen mit einheimischen Jugendlichen unter anderem Pflanzenlöcher für neue Bäume anlegen und das Sportfeld des Collège d’Enseignement Général in Zogoré verbessern.

Seit 2003 besteht eine Schulpartnerschaft zwischen der Willicher Gesamtschule und dem Collège in Zogoré. Vor drei Jahren hatte schon einmal eine Schülerdelegation die Partnerschule besucht. Finanzieren müssen die Schüler ihre Reise selbst: "Wir haben bei Elternsprechtagen, beim Tag der offenen Tür, beim Treffen des Landeselternrats und am Geburtstag unserer Abteilungsleiterin Waffeln gebacken oder Brötchen geschmiert und auch auf dem Cityfest einen Schminkstand gemacht", zählt Katrin Simons auf.

Von einem Besucher des Cityfestes wurden die Schüler auch noch beschimpft: "Der hat uns blöd angemacht, weil wir uns für Afrika einsetzen und nicht den Kindern in Deutschland helfen", sagt Katrin kopfschüttelnd.

Laut dem Human Development Index gehört Burkina Faso zu den drei ärmsten Ländern der Welt. Etwa 61 Prozent der Bevölkerung muss mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Die Lebenserwartung lag 2005 im Durchschnitt bei 43 Jahren. "Wir fahren aber nicht nur nach Zogoré um den ,Armen’ zu helfen. Für uns steht auch das interkulturelle Lernen im Fordergrund", erklärt Gesamtschullehrer Ben Asdonk.

Dennoch werden die Koffer der Schüler auch voll von Geschenken sein: "Wir haben schon ganz viele Stifte gesammelt", erzählt Toni. Auch Papier, Bälle und Tornetze werden sich im Gepäck wieder finden.