Spende: Neue Computerspiele für die Senioren-Reha

Krankenhaus freut sich über Unterstützung.

Tönisvorst. "3, 2, 1." Nacheinander blitzen die Zahlen als Countdown auf einem Bildschirm auf dem Flur im dritten Stock des Tönisvorster Krankenhauses auf. Dann geht es los. Luise Stickdorn verlagert ihr Gewicht auf blauen Trittflächen von einem Fuß auf den anderen, hält sich dabei an einem blauen Eisengestell fest und schaut geradeaus auf den Bildschirm. Ihre Krücken hat sie abgestellt.

Für dieses spezielle Gleichgewichtstrainingsgerät, mit dem verschiedene Computerspiele gespielt werden können, hat die geriatrische Abteilung des Krankenhauses jetzt eine Software-Erweiterung und einen neuen Flachbildschirm für etwa 1000 Euro erhalten - vom Förderverein. "Wir haben im November zu Spenden für das Krankenhaus aufgerufen", sagt Maik Giesen, Schatzmeister des Fördervereins Gesundheits- und Altenpflege. Auch viele Vorster hätten für das Hospital in St. Tönis gespendet.

Stolze 10 625 Euro von 283 Spendern sind zusammengekommen. Neben der Investition in das Gleichgewichtstrainingsgerät sind rund 5000 Euro für ein zweites Ergometer ausgegeben worden. Der übrige Betrag soll so schnell wie möglich in medizinische Geräte investiert werden. "Wir warten auf Anträge aus den verschiedenen Abteilungen und werden dann nach Priorität entscheiden", sagt Giesen. Vor allem die freiwilligen Abteilungen sollen unterstützt werden, die nicht dem Krankenhausbedarfsplan des Landes angehören.

Zurück auf dem Krankenhausflur: Luise Stickdorn konzentriert sich auf den Bildschirm. Mit der Gewichtsverlagerung auf ihre Beine steuert sie ein Körbchen auf dem Bildschirm von links nach rechts, mit dem sie herabfallende Eier auffängt. "Ja, das macht Spaß", bestätigt die grauhaarige Dame nach ihrer Trainingseinheit.

"Rehabilitation kann auch Spaß machen", sagt Dr. Friedhelm Caspers, Chef der Geriatrie. "Manchmal machen die Patienten an diesem Trainingsgerät auch Wettbewerbe." Gerade ältere Menschen hätten oft mit Koordinationsstörungen zu kämpfen. Auf spielerische Weise können sie mit dem speziellen Computer ihr Gleichgewicht trainieren. "Alte Menschen lieben moderne Geräte, sie können dann mit ihren Enkeln mitreden", sagt Caspers. Durch den neuen Bildschirm sei dieses Gerät noch attraktiver für die Patienten geworden. bvo