Schulen: St. Bernhard bekommt ’nen Korb

Britta Berschick wird nicht neue Leiterin des St. Bernhard-Gymnasiums. Jetzt beginnt die Suche von vorne.

Willich/Köln. Mit "großem Bahnhof" war sie vor zwei Wochen als neue Schulleiterin des St. Bernhard-Gymnasiums vorgestellt worden. Gestern Morgen platzte dann die Bombe: Britta Berschick kommt nun doch nicht nach Schiefbahn. "Aus persönlichen Gründen kann ich die Stelle leider nicht antreten", teilte die Studiendirektorin lapidar mit. Die 47-jährige will statt dessen ihre Tätigkeit als stellvertretende Leiterin der Ursulinenschule in Köln fortsetzen. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr, aber wir haben sie zu respektieren," erklärte Johannes Freiherr Heereman, Geschäftsführer der Malteser Werke gGmbH Köln am Donnerstag. Die Malteser übernehmen im Sommer die Trägerschaft des Gymnasiums. Dessen Kollegium wurde gestern vom Freiherren über die aktuelle Entwicklung informiert. Schulleiter Helmut Schell war bereits tags zuvor von der WZ auf die Sache angesprochen worden. Bis zu dem Zeitpunkt hatte er allerdings noch keine Ahnung davon, was sich da in Köln zusammenbraute. Erst ein Anruf bei Heeremann verschaffte ihm Klarheit. Noch am gleichen Abend gab es eine Krisensitzung, der dann am Donnerstagmorgen die offizielle Pressemitteilung folgte. Bis zu dem Zeitpunkt hatte man sich bei den Maltesern in Köln auf entsprechende WZ-Anfragen ahnungslos gegeben. Heeremann versuchte die Sache am Donnerstag humorvoll zu vermitteln. Wörtlich erklärte er: "Die Kölner Weisheit ’Et kütt wie et kütt’ wird sich auch in Willich bestätigten." Er sei sicher, dass "wir aus der Situation gestärkt hervorgehen". Gleichzeitig gab er sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, bis zum neuen Schuljahr die Stelle "erstklassig" zu besetzen. Vor zwei Wochen hatte er allerdings erklärt, Berschik sei "erste Wahl". Am Donnerstag hieß es dann, in den vergangenen Tagen geführte Gespräche hätten gezeigt, dass es weitere "geeignete Kandidaten" gebe. Zur Not steht Fast-Ruheständler Schell bereit: Er hat sich dazu bereit erklärt, seine Schule kommissarisch weiterzuführen, falls nicht rechtzeitig ein Nachfolger gefunden werde. "Ich mache das maximal bis Januar", erklärte er.

Warum Berschick einen Rückzieher gemacht hat, darüber wurde gestern viel spekuliert. Unter anderem hieß es, es habe Vertragsprobleme gegeben. Andere wollten wissen, dass sie Chancen habe, an der Ursulinenschule (ein Mädchengymnasium in Trägerschaft des Erzbistums Köln) die Leitung zu übernehmen, da der jetzige Schulleiter bald in Ruhestand gehe.