Willich Kerzen, Plätzchen und türkische Pizza
Beim Anrather Weihnachtsmarkt gab es einen großen Besucherandrang. Auch viele Vereine stellten sich dabei vor.
Anrath. Das ging ja gut los: Die Après-Ski-Party, die am Samstagabend vor der früheren Alleeschule stattfand, war mit gut 700 Besuchern auf deutlich größere Resonanz gestoßen als in den Vorjahren. Und gestern spielte ebenfalls das Wetter mit, so dass der Weihnachtsmarkt zu einer gelungenen und stark frequentierten Veranstaltung werden sollte. Mantel an, Kragen hochschlagen und los — den Regenschirm konnte man getrost zu Hause lassen.
„Unser Schulleiter spinnt“: Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums können dies über Thomas Prell-Holthausen sagen, ohne dass der sich darüber ärgern würde. Der Schulleiter saß gestern an der Jakob-Krebs-Straße und sponn Jakobsschafwolle zu Garn. Sein Hund Luna schaute ihm dabei zu. Der Schulleiter gehört dem „Boerholzer M-ä---hhh-werk“ an.
200 Meter weiter Richtung Pfarrkirche am Stand seiner Schule lautete das Motto „Lise is(s)t international“. Beatrix Freudenmann vom Förderverein reichte Gebäck aus verschiedenen Ländern: „Die Eltern haben gebacken, das Geld fließt in den internationalen Schüleraustausch“, erklärte sie.
Margret Grütters freut sich, dass für die Anrather ein Adventskranz oder -gesteck immer noch zur Vorweihnachtszeit dazu gehört wie das Amen in der Kirche. Die Floristin mit dem Gespür für Trends hatte die Farbkombination Rosa mit Grau schnell ausverkauft. „Rot verkauft sich immer“, weiß sie.
Brunhilde Intveen hat Christbaumkugeln mit „Zauberfolie“ veredelt und war mit dem Verkaufsergebnis sehr zufrieden. Viele Vereine nutzten den Weihnachtsmarkt wieder, um sich zu präsentieren. Der Turnverein Anrath lud ein zum Sjoel-Spiel, einem Geschicklichkeitsspiel aus Holz. Gleich daneben verkaufte der Türkische Moscheeverein aus Alt-Willich Spezialitäten wie türkische Pizza an.
„Die haben aber schöne Gesichter“, war immer wieder vor dem kleinen Gehege mit den drei Alpakas zu hören. Besitzerin Almuth Becker musste einräumen, dass die Tiere ihre Anwesenheit wahrscheinlich nicht wirklich genießen: „Es sind keine Streichel-, sondern Fluchttiere.“ Becker bot auch Produkte aus Alpaka-Wolle an.
In der Einfahrt der Metzgerei Bogda gab es nach guter Tradition wieder Grünkohl mit Mettwurst. Zu den ungewöhnlichen Produkten gehörte der mehrfach verwendbare Teebeutel. Vor der Pfarrkirche war eine Bühne aufgebaut worden, auf der eine vor wenigen Monaten gegründete Band musizierte. Später sollten noch „De Leddscheswäver“ folgen — eine Moderation im klassischen Sinne gab es nicht.
In der Pfarrkirche St. Johannes konnten Weihnachtsmarktbesucher mit guter Kondition eine Turmbesteigung wagen. Der Kirchbauverein verkaufte im Gotteshaus Glühwein, Limonade und Kakao, um die Kirche auch künftig in Schuss halten zu können.