Kolping: Herr Sumsemann auf Reisen
Die Laienspielgruppe „Salz und Pfeffer“ probt gerade für die Aufführung des Stücks „Peterchens und Annelieses Mondfahrt“.
Vorst. Die goldene Kanone ist gewaltig. 2,70 Meter lang und mit einem Durchmesser, dass bequem ein Mensch darin Platz finden kann, steht sie neben dem silbernen Schlitten. „Das ist der Mondschlitten, mit dem Peterchen und Anneliese zum Mondschloss fahren. Von dort werden sie mit der Kanone auf den Mond geschossen“, erklärt Wolfgang Arretz, Spielleiter der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ der Kolpingsfamilie Vorst, während er den Vorraum durchquert und in den eigentlichen Probenraum der Gruppe geht.
Mollige Wärme herrscht dort. Ein Gasstrahler bollert und auf den Stühlen haben es sich die Schauspieler, die Nase in Textheften, bequem gemacht. „Wir fangen heute mit der dritten Szene an“, sagt Christoph Zeletzki. Er gehört zur Spielleitung und unter seinen aufmerksamen Augen laufen die Proben. Martina Ramm, die Nachtfee, nimmt auf ihrem gigantischen Thron neben den beiden Wolkentoren Platz. Heinz-Josef Köhler, eigentlich der Sumsemann, schlüpft, versehen mit Textbuch, in die Rolle des Abendsterns und Jörg Tissen-Boymanns, der große Bär, übernimmt kurzfristig den Part des Morgensterns, da die beiden eigentlichen Schauspielerinnen an diesem Abend ausfallen.
„Es schlägt bereits Mitternacht“ so startet Ramm die Szene. Und dann geht es los. Textpassage folgt auf Textpassage. Kurze Lacher, als Tissen-Boymanns mit dem Wörtchen „Blitzhexe“ kämpft und bei „Blix, Blix“, irgendwie stecken bleibt und Gudrun Heidenfels mit viel „Zisch, Zisch“ als Blitzhexe durchs Wolkentor geschossen kommt. Texte, Mimik und Gestik sitzen, schließlich sind es nur noch drei Wochen bis zur Aufführung.
Seit Januar laufen die Proben für das Märchen „Peterchens und Annelieses Mondfahrt“ auf Hochtouren. Statt eines kürzeren Märchenstückes für kleine Zuschauer gibt es im Jubiläumsjahr von „Salz & Pfeffer“ eine ganz besondere Aufführung. „Die aufwendigste Produktion, die wir je hatten“, sagt Arretz. Das bezieht sich auf den Kulissenbau mit gleich vier beeindruckenden Szenenbildern samt bautechnisch komplizierten Requisiten, die phantasiereichen Kostüme und die Größe des Stückes, das sich diesmal sowohl an Kinder wie auch an Erwachsene richtet.
Doch 20 Jahre alt wird man nur einmal und das möchte die Laienspielgruppe entsprechend mit einem Stück feiern.