Umweltausschuss Willich Kurt-Schumacher-Park soll mit Fördergeldern deutlich umgebaut werden

Schiefbahn · Der Umweltausschuss Willich hatte darüber zu entscheiden, wie der Kurt-Schumacher-Park ertüchtigt wird. Aus zwei Varianten wählten die Abgeordneten die deutlich teurere – aus Spargründen.

 So soll der Kurt-Schumacher-Park nach dem aktuellen Planungsentwurf künftig aussehen.

So soll der Kurt-Schumacher-Park nach dem aktuellen Planungsentwurf künftig aussehen.

Foto: Stadt Willich

(svs) Die gut doppelt so teure Variante zu wählen um Geld zu sparen: So widersinnig das auf den ersten Blick klingen mag, genau das taten bei der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses in Willich die politischen Vertreter – und zwar einstimmig unter Enthaltung der FDP – beim Kurt-Schumacher-Park in Schiefbahn. Wie das sein kann, erläutert Marie-Caroline Thom, die für die Projektplanung Verantwortliche bei der Stadt Willich.

„Die alte Planung ist in dieser Form nicht mehr aufrecht zu erhalten. Darum haben wir zunächst aus Kostengründen einen budgetorientierten Ansatz entwickelt, der insgesamt 500 000 Euro kosten würden. Doch dann stießen wir auf das Förderprogramm ‚Grüne Infrastruktur’. Um dessen Anforderungen zu erfüllen, mussten wir nur einige Änderungen am alten Plan vornehmen, die Wege noch etwas reduzieren und einige Änderungen in der Bepflanzung einplanen“, erläutert sie.

Der Erfolg dieser Änderungen: Eigentlich sollte die alte Planung deutlich abgespeckt werden. So sollten die 2020 geplanten Kosten von 782 000 Euro auf 500 000 gedrückt werden. Durch die neue Planung mit Förderprogramm seien die Kosten zwar zunächst auf 1 083 000 Euro gestiegen, doch 80 Prozent davon würden vom Land gefördert. So blieben für Willich nur 216 600 Euro über, was bedeutet, dass sogar noch Budget für einen Kinderspielplatz und Fitnessgeräte bliebe, erläutert Thom.

Die politischen Vertreter zeigten sich beeindruckt und erfreut. „Die CDU stimmt für die Option B und dankt Ihnen für die Arbeit. Natürlich hängt unser Votum an der Genehmigung der Fördermittel. Sollte das wider Erwarten doch nicht klappen, müssten wir noch einmal neu reden“, fasste CDU-Vertreter Markus Fliege zusammen. Dass auch die Betonkübel am Eingang des Parks ausgetauscht werden sollen, wertete er als besonders positiv. „Die sind wirklich nicht schön, es ist ein gelungenes Konzept auch für alle Bürger.“

Die FDP kritisierte in persona Michael Pfaar, dass es keine Stellungnahme des Kämmerers gebe. Außerdem fragte er, ob nicht auf die günstigere Variante auch Förderung möglich sei, was Thom verneinte. Die Anforderungen an naturnahe Wiesen, Pflanzenbestand und die Reduzierung der Wege sei zu groß.

Die Grünen und die SPD schlossen sich Fliege in seltener Einigkeit an und betonten unisono ebenfalls ihre Dankbarkeit für das Konzept und ihre Unterstützung für die große und finanziell doch günstigere Lösung für die Stadt. Dass dabei außerdem Artenschutz und Aufenthaltsqualität erhöht würden, bezeichnete insbesondere Winfried Poetsch für die Grünen als großen Zugewinn. Sollte die Förderung genehmigt werden, müsste der Umbau spätestens 2027 abgeschlossen sein.

(svs)